Märkte am Mittag

Französische Aktien legen nach Parlamentswahl deutlich zu

Der französische Aktienmarkt startet nach der ersten Runde der Neuwahlen mit klaren Gewinnen in die neue Woche. Hingegen verloren deutsche Bundesanleihen deutlich an Boden.

Französische Aktien legen nach Parlamentswahl deutlich zu

Nach der ersten Runde der Frankreich-Wahl ist der deutsche Aktienmarkt zunächst mit klaren Gewinnen in die neue Börsenwoche gestartet. Der Dax stieg in den ersten Handelsminuten um 1% auf 18.426 Punkte. Danach schwächte sich der deutsche Aktienindex aber wieder etwas ab und lag mittags mit 0,3% im Plus bei 18.294 Zählern.

Für den Eurozonen-Leitindex EuroStoxx ging es am Morgen um rund 1,8% nach oben, mittags lag der Euro Stoxx 50 noch 0,9% im Plus. Der Pariser CAC 40 schwang sich am Morgen gar um 2,6% nach oben, nachdem er am Freitag auf ein Tief seit Januar gefallen war. Mittags lag der CAC 40 dann noch 1,4% vorne. Seit Präsident Emmanuel Macron infolge der für ihn schlecht gelaufenen Europawahl das französische Parlament aufgelöst und staatliche Neuwahlen angekündigt hatte, war der CAC 40 um knapp 6% abgesackt.

In Frankreich kämpfen Rechtsnationale und bürgerliche Parteien nach der ersten Runde der Parlamentswahl um die Macht im Land. Marine Le Pens Rassemblement National (RN) hofft nach ihrem erwartungsgemäßen Erstrundensieg, die absolute Mehrheit in der Nationalversammlung zu holen und so an die Regierung zu kommen. Ihr Vorsprung ist aber weniger deutlich ausgefallen als befürchtet.

Kräftige Verluste bei Bunds

Eine interessante Entwicklung gab es am Anleihemarkt. Denn dort gingen ausgerechnet die Kurse von Bundesanleihen in die Knie, währen französische Staatsanleihen sich einigermaßen stabil hielten. So verlor der richtungsweisende Bund-Future 0,7% auf 130,68%. Die Rendite für zehnjährige Bunds sprang kräftig auf 2,58%. Zehnjährige französische Staatsanleihen rentierten mit 3,33%. Händler führten diese Entwicklung darauf zurück, dass der Vorsprung der RN bei den Parlamentswahlen nicht so hoch wie befürchtet ausfiel.

Am Aktienmarkt profitierten Zalando von einer Kaufempfehlung der Deutschen Bank und rückten bis mittags 3,5% auf 22,89 Euro vor. Im MDax gaben IT-Dienstleister Bechtle nach einer negativen Analysteneinstufung 5,2% auf 41,64 Euro ab.

Gedämpfte Stimmung in Asien

Die asiatischen Börsen öffneten am Montag verhalten. Die Wahlen in Frankreich verunsicherten dort die Anleger. „Mit diesem Ergebnis sehen die Märkte einer weiteren Woche mit großer Unsicherheit entgegen. Wahrscheinlich Angst, denn es ist immer noch möglich, dass RN nächste Woche die absolute Mehrheit erlangt“, sagte Carsten Brzeski, Global Head of Macro bei ING in Frankfurt. Nun liegt auch der Fokus der Anleger auf der Stichwahl am kommenden Sonntag.

Zudem beobachten die Investoren die wirtschaftlichen Entwicklungen in China und Japan. Die japanische Regierung gab am Montag bekannt, dass die japanische Wirtschaft im ersten Quartal stärker geschrumpft ist als ursprünglich berichtet. In China war die Aktivität des verarbeitenden Gewerbes laut offiziellen Angaben im Juni zum zweiten Mal in Monatsfolge gesunken, während die Aktivität im Dienstleistungssektor auf ein Fünfmonatstief fiel.