Strategen raten zu Wette gegen FAANG-Aktien

Bank of America rechnet mit Trendwende

Strategen raten zu Wette gegen FAANG-Aktien

Bloomberg New York – Der Absturz der Facebook-Aktie ist nach Meinung von Bank of America Merrill Lynch (BofA ML) ein Signal, dass sich der Aktienmarkt nahe seinem Gipfel befindet. Daher sollten Investoren nach Meinung des Instituts erwägen, gegen die großen Technologielieblinge zu wetten. Um sich auf die restriktivere Geldpolitik und ein langsameres Wachstum vorzubereiten, sollten die Anleger den FAANG-Block (Facebook, Apple, Amazon, Netflix sowie Alphabet bzw. Google) shorten, schreiben die von Michael Hartnett geleiteten Strategen in einer Research Note über Trades für das zweite Halbjahr.Technologieaktien haben die Rally in den zurückliegenden Jahren angeführt. Investoren haben in einem Umfeld, in dem die Fed die Zinsen niedrig gehalten hat, um die Nachfrage zu stimulieren, Wachstum gesucht. Durch die FAANG-Gruppe sind allein in diesem Jahr 650 Mrd. Dollar an Marktkapitalisierung generiert worden, eine Summe, die dem Börsenwert der 80 kleinsten Titel des S & P 500 entspricht. Nun, da die Zentralbank ihre Stimulierungsmaßnahmen zurückziehe, würden extrem stark gestiegene Aktien leiden, so die Strategen.Facebook hat dies schon getan. Die Aktie sackte am zurückliegenden Donnerstag um rekordhohe 19 % ab, nachdem der Chief Financial Officer David Wehner erklärt hatte, dass der Umsatz in den kommenden Quartalen langsamer als erwartet steigen werde. Der Facebook-Schock sei ein für das späte Stadium eines Zyklus typisches Ereignis, so Hartnett. Bei schrumpfender Liquidität werde “cult leadership” volatil und anfällig.Wetten gegen diese Momentum-Aktien haben sich als aussichtslos erwiesen. Ein Index namens Nyse FANG+ hat in den zurückliegenden zwölf Monaten um mehr als 40 % zugelegt. Der Hedgefonds-Manager David Einhorn hat Einbußen im Anlageertrag erlitten, weil Wetten gegen Netflix und Amazon nach hinten losgingen. Selbst nach dem Kurseinbruch lagen Facebook am Freitag zuletzt noch um 2,6 % über ihrem Kurs von vor zwölf Monaten. Hartnett riet seinen Kunden, als Gegen-Trade zur Short-Position in den FAANG-Titeln Emerging-Market-Aktien zu kaufen.