"Stress für die Aktienmärkte"

Börsen-Zeitung, 6.8.2019 dm Frankfurt - Das Frankfurter Analysehaus Sentix macht Parallelen zwischen der Situation an den Märkten und den Jahren 2011 und 2012 aus. Im Sommer 2011 seien über viele Monate hinweg die Konjunkturindikatoren und die...

"Stress für die Aktienmärkte"

dm Frankfurt – Das Frankfurter Analysehaus Sentix macht Parallelen zwischen der Situation an den Märkten und den Jahren 2011 und 2012 aus. Im Sommer 2011 seien über viele Monate hinweg die Konjunkturindikatoren und die Aktienmärkte getrennte Wege gegangen. Das Ganze habe sich in einem Sommer-Crash entladen. “Auch 2019 ist eine solche Schere aufgegangen – mehr denn je”, schreibt Patrick Hussy von Sentix. Die Anleger würden ganz auf den “Hilfsfaktor Notenbankgeld” setzen und vertrauten “in die Kraft von Draghis und Powells Heilkräutern”. Doch die Wirtschaft schmiere weiter ab, und die neuesten Konjunkturindikatoren, die Sentix berechnet habe, zeigten Anfang August ” sogar eine Beschleunigung im Abwärtsstrudel an – und das weltweit”. Das Rezessionsgespenst stehe direkt vor der Türe. Erstmals seit Februar 2015 liege der Wert des Konjunkturindikators im negativen Bereich. “Es ist zu erwarten, dass die Konjunktursignale im August stärker nachgeben werden und der Sentix-Vorgabe folgen.” Die Erwartungswerte würden an die Jahre 2011 und 2012 erinnern, “beides Perioden, die für die Aktienmärkte Stress bedeuten”. Gerade institutionelle Investoren hätten per Ende Juli aber ihre Aktienquote angehoben. “Wie in Schockstarre schauen sie nun dem Treiben der Börse zu, möchte man doch mit allen Mitteln vermeiden, wie Ende 2018 vorgeführt zu werden, indem man zur Unzeit die Aktien-Positionen verkauft”, so Hussy.