Devisenmarkt

Türkische Lira erholt sich nach rapider Talfahrt

Die türkische Lira hat sich zur Wochenmitte befestigt. Im Verlauf machten Nachrichten über eine Annäherung zwischen Ankara und den Vereinigten Arabischen Emiraten die Runde.

Türkische Lira erholt sich nach rapider Talfahrt

xaw Frankfurt

Die türkische Lira hat sich am Mittwoch von ihrer rapiden Talfahrt erholt. Der Dollar gab zeitweise auf 11,57 Lira nach, dies stellte einen Rücksetzer von 9,7% gegenüber dem Vortag dar. Am Abend lag der Dollar mit einem Minus von 4,8% auf 12,22 Lira. Noch am Dienstag hatte der Greenback zur türkischen Valuta zeitweise um 18% an Wert gewonnen.

Auftrieb erhielt die Lira nun, nachdem Nachrichten über eine Annäherung zwischen Ankara und den Vereinigten Arabischen Emiraten die Runde machten. So empfing der türkische Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan den Kronprinzen Abu Dhabis zu Gesprächen. Die beiden Ländern unterzeichneten mehrere Vereinbarungen über eine finanzielle Kooperation; die Aussicht auf großvolumige Investitionen aus den Emiraten stützte die Investorenstimmung im Verlauf. Allerdings hat sich die Wirtschafts- und Währungskrise in der Türkei zuletzt weiter verschärft. Die Inflationsrate des Landes kletterte zuletzt auf 19,9%, zugleich hat die Notenbank den Leitzins seit September auf Druck Erdogans um insgesamt 400 Basispunkte gesenkt. Der Staatschef trachtet mit Blick auf die spätestens im Juni 2023 stattfindenden Parlaments- und Präsidentschaftswahlen danach, durch eine massive Schwächung des Wechselkurses Investitionen in der Türkei anzukurbeln und den Aufbau von Arbeitsplätzen zu fördern.

Derweil fiel der Euro erstmals seit Mitte 2020 unter die Marke von 1,12 Dollar. Zeitweise wurde die europäische Gemeinschaftswährung zu 1,1186 Dollar gehandelt. Vor allem die angespannte Corona-Lage in vielen Ländern der Eurozone wirkt als Belastung. Auch dass der Ifo-Geschäftsklimaindex im November gegenüber dem Vormonat um 1,2 Zähler auf 96,5 Punkte zurückfiel, versetzte dem Euro einen Dämpfer.