gbe Frankfurt – Ein Treffen des türkischen Ministerpräsidenten Recep Tayyip Erdogan mit Regierungsgegnern hat am Freitag am Istanbuler Aktienmarkt für Erleichterung gesorgt. Marktbeobachter berichteten, die Gespräche könnten die seit Tagen andauernden politischen Spannungen in dem Land entschärfen.Der Leitindex ISE National 100 stieg in der Spitze bis auf 80 048 Punkte und ging bei 80 011 Zählern rund 4,6 % fester aus dem Handel. Damit liegt er aber immer noch 14,3 % unter seinem Hoch von vor Ausbruch der Proteste in Istanbul und anderen türkischen Städten.Auch am Rentenmarkt entspannte sich die Lage leicht. Mittags lag die Rendite zweijähriger Staatsanleihen bei 6,06 %, am Donnerstag waren es noch 6,63 %. Die Preise von Kreditausfallversicherungen gaben ebenfalls nach, die Absicherung eines 10 Mill. Dollar schweren Pakets türkischer Bonds verbilligte sich Markit-Daten zufolge um 12 000 auf 157 000 Dollar. Das sei der niedrigste Stand seit dem 5. Juni.Die Lira legte zu und kletterte auf den höchsten Stand seit dem Ausbruch der Unruhen. Am Mittag notierte die Valuta bei 1,8569 Dollar, im Vergleich zum Vortag war das ein Plus von 0,2 %. Auf diesem Niveau wurde die Lira zuletzt am 28. Mai gehandelt. Die Analysten der DZ Bank erwarten, dass die Valuta weiter steigt, wenn die Spannungen abebben: “Darüber hinaus dürfte die Erholung der türkischen Wirtschaft und die im Zuge des US-Konjunkturaufschwungs weltweit abnehmende Risikoaversion Euro-Lira auf Jahressicht unter Abgabedruck bringen.”