UBS stuft Russland auf Neutral herab

Bank bekräftigt Untergewichtung türkischer Aktien - Kolumbien hochgestuft

UBS stuft Russland auf Neutral herab

ck Frankfurt – Die UBS ist für Emerging-Market-Aktienmärkte weniger zuversichtlich. Daher hat die Schweizer Großbank ihre Jahresschlussprognose für den derzeit bei 1 034 liegenden MSCI Emerging Markets von 1 230 auf 1 100 Punkte revidiert. Zudem hat das Institut Russland von “Overweight” auf “Neutral” zurück- und dafür Kolumbien von “Neutral” auf “Overweight” hochgestuft.Im Falle Russlands weist die Bank darauf hin, dass zwar die Bewertungen sehr niedrig seien, sich die Gewinndynamik weiter gut halte, Emerging-Market-Investoren nur geringfügig engagiert seien und der MSCI Russia in diesem Quartal bzw. seit Mitte Juli um 7,4 % bzw. 10 % gesunken sei. “Unsere Hauptsorge ist, dass nach der jüngsten Runde gegen Russland verhängter Sanktionen weitere Aktionen nicht ausgeschlossen werden können.” Russland sei in diesem Jahr außerdem ein Outperformer unter den Emerging Markets. Außerdem hat der Rubel, für den das Institut seine Prognosen per Ende 2018 und 2019 von 63,50 auf 59 und von 60 auf 58,50 (aktuell 67,34 Rubel pro Dollar) senkt, nach Meinung der Analysten wenig Aufwärtspotenzial. Favorisiert werden Lukoil, das russische Google-Pendant Yandex sowie die Einzelhändler Magnit, Lenta und Detsky Mir.Darüber hinaus bekräftigt die Bank die Untergewichtung türkischer Aktien. Die Bewertungen lägen deutlich unterhalb jeglicher Niveaus, die seit den Jahren 2008 und 2009 erreicht worden seien. Der MSCI Turkey sei um 52 % gesunken, was zu zwei Dritteln auf die schwache Lira zurückzuführen sei, die Gewinndynamik bewege sich im Mittel der Emerging Markets, und derzeit erwarte UBS ein BIP-Wachstum von 4 % nach 7,4 % im zurückliegenden Jahr. Dennoch rät die Bank vom Einstieg ab. Das Problem sei, dass die bislang ergriffenen Maßnahmen möglicherweise nicht ausreichten, die Währung und die Finanzmärkte zu stabilisieren. Um das Vertrauen wieder herzustellen und die Ungleichgewichte der Wirtschaft anzugehen, seien mindestens ein starker Zinsanstieg und ein deutliches Anziehen der fiskalischen Zügel notwendig. Eine weitere Währungsschwäche sei nicht auszuschließen, und es bestehe ein Abwärtsrisiko für die Wirtschafts und das Gewinnwachstum.Kolumbien wird von der UBS von “Neutral” auf “Overweight” hochgestuft. Begründet wird das u. a. mit sehr niedrigen Bewertungen, dem politischen Rechtsruck in dem Land und einer erwarteten Wachstumsbeschleunigung.