ROHSTOFFE

Uneinheitliche Tendenz am Ölmarkt

Nachfrageausfall durch "Harvey" und "Irma" - Benzinpreis sinkt - Rekordhohe Wetten auf Kupfer-Rally

Uneinheitliche Tendenz am Ölmarkt

dm Frankfurt – Die Aussage des saudischen Energieministers Khalid Al-Falih, er sei wie seine Amtskollegen aus Venezuela, Kasachstan und den Vereinigten Arabischen Emiraten offen für eine weitere Verlängerung einer Deckelung der Produktion, hat am Montag den Ölpreisen keinen Auftrieb verliehen. Bisher gilt eine Förderbegrenzung von insgesamt 1,8 Mill. Barrel pro Tag (bpd) bis Ende März 2018.Ein Fass (159 Liter) der Nordseesorte Brent Crude war im späten europäischen Handel für 53,63 Dollar zu haben oder 0,3 % weniger als am Freitag. Die führende US-Sorte WTI kostete dagegen 47,68 Dollar und damit 0,4 % weniger. Der über Florida tobende Hurrikan “Irma” bewegte die Preise kaum. Die US-Investmentbank Goldman Sachs erklärte in einer Einschätzung, für den Ölmarkt seien die Auswirkungen von Hurrikan “Harvey”, der Texas schwer getroffen hatte, weit gravierender. “Irma” werde zwar einen vorübergehend nachfragedämpfenden Einfluss auf die Ölnachfrage haben, wie auch “Harvey”, was zusammen rund 600 000 bpd ausmache, doch seien die Folgen durch “Harvey” viel langanhaltender, da mehr Petrochemie-Anlagen getroffen wurden und damit weniger Rohöl in Produktions- oder Verarbeitungsprozessen eingesetzt werden könne. Die durch ausgefallene Raffineriekapazitäten deutlich gestiegenen Benzinpreise kamen am Montag weiter zurück. So kostete eine Gallone (rund 4,5 Liter) Benzin noch 1,61 Dollar und damit 2,3 % weniger als am Freitag. Damit lag sie etwa wieder auf dem Niveau vor “Harvey”. Laut Schätzung von Enki Research dürfte “Irma” einen Gesamtschaden von rund 49 Mrd. Dollar verursacht haben. Frühere Schätzungen waren von bis zu 200 Mrd. Dollar ausgegangen.Am Edelmetallmarkt gingen angesichts einer leichten Erholung des Dollar-Kurses die Notierungen leicht zurück. Eine Feinunze Gold kostete im späten Handel 1 334,06 Dollar und damit 0,9 % weniger als am Freitag. Silber war für 17,88 Dollar oder 0,5 % weniger zu haben. Die Commerzbank erklärte in einer Einschätzung, Gold leide auch unter einer sinkenden Risikoaversion der Investoren. Dazu beigetragen habe, dass Nordkorea keinen weiteren Raketentest am Wochenende durchgeführt habe. Zudem haben die USA Bereitschaft signalisiert, nach Rücksprache mit China und Russland die Sanktionen gegen Nordkorea weniger stark auszuweiten.Am Kupfermarkt zogen die Preise weiter an. Eine Tonne Kupfer kostete in London 6 767 Dollar und damit fast 2 % mehr. Laut der US-Aufsicht CFTC erreichte die Netto-Long-Position im Kupfermarkt mit über 125 000 Kontrakten einen Rekordwert, dies, obwohl Analysten vor einer Spekulationsblase warnen.