Verluste bei Fonds durch Corona-Crash sichtbar

Scope Explorer stellt jetzt jüngste Stressphase dar

Verluste bei Fonds durch Corona-Crash sichtbar

wrü Frankfurt – Einzelne Fonds haben infolge des Corona-Crash erhebliche Verluste verzeichnet. Doch waren Informationen, wie stark bestimmte Produkte in den vergangenen Wochen eingebüßt haben, bisher nicht immer einfach erhältlich. Dies will die Ratingagentur Scope nun ändern. Sie stellt die Verluste von Fonds in der Coronakrise auf ihrer frei zugänglichen Plattform Scope Explorer dar.Aufgeführt wird dabei der maximale Verlust (Maximum Drawdown) von 19. Februar bis zum 31. März 2020. Die Plattform stellt das Ergebnis jedes einzelnen Fonds gegenüber dem MSCI World, der im genannten Zeitraum 33,93 % verloren hat, und der jeweiligen Vergleichsgruppe dar. So büßten auf deutsche Aktien fokussierte Fonds im Corona-Crash zum Beispiel 38,16 % an Wert ein. Einige Aktienfonds großer deutscher Anbieter erlitten noch höhere Verluste, so weist Scope zum Beispiel für ein beliebtes Aktienprodukt einen Verlust von 47,1 % aus. Kein Wunder, dass manche Fondssparer angesichts solch hoher Verluste in kurzer Zeit nervös geworden sind. Neben dem Corona-Crash können Investoren auf dem Scope Explorer den maximalen Verlust zu mehr als 6 000 Fonds für die wichtigsten Stressphasen der vergangenen Jahre einsehen. Dies sind u. a. die Finanzkrise (08/2008 bis 03/2009), die europäische Kreditkrise (02/2011 bis 09/2011) oder der durch Zinsängste und Handelskonflikte hervorgerufene Absturz der Aktienmärkte Ende 2018 (09/2018 bis 12/2018). Live-Track-Record wichtigDiese Informationen sind vor dem Hintergrund interessant, dass viele Investoren bei aktiven Fonds Produkte bevorzugen, die das Risiko begrenzen bzw. im Vergleich kein allzu hohes Risiko aufweisen. Inwieweit einem Fonds die Risikobegrenzung tatsächlich gelingt, zeigt sich am besten in der Praxis, im Live-Track-Record, in Stressphasen. Denn theoretische Konzepte zur Risikobegrenzung haben schon häufiger in der Praxis versagt.