Vermögensverwalter AB mag chinesische Bankaktien

Technologiezulieferer in Schwellenländer attraktiv

Vermögensverwalter AB mag chinesische Bankaktien

dm Frankfurt – Der US-Vermögensverwalter AllianceBernstein (AB), der mehrheitlich dem französischen Versicherer Axa gehört, setzt für 2018 auf Schwellenländeranlagen. Obwohl die Bewertung von Emerging-Market-Aktienmärkten etwas gestiegen sei, würden diese immer noch mit einem erheblichen Abschlag gegenüber den Industrieländermärkten gehandelt. Dabei würden sich die wirtschaftlichen Daten vieler Schwellenländer zusehends verbessern, während die Inflation stabil bleibe oder sinken werde.Der Kursaufschwung in Schwellenländermärkten sei dabei – vergleichbar mit dem in den USA – bisher vornehmlich von Technologietiteln getrieben gewesen. Dazu zählten Alibaba, Tencent, Samsung, Naspers und Taiwan Semiconductor. Die Emerging-Markets-Hausse könne jedoch bald “auf breitere Füße gestellt werden”. Unternehmen und Sektoren, welche das Wachstum dieser “digitalen Marktführer” stützten, könnten ihren Abstand verringern, so AB. Dazu gehören DRAM-Hersteller und Produzenten elektronischer Komponenten in Taiwan und Südkorea. Diese Firmen würden von der Branchenkonsolidierung und einer besseren Kapitaldisziplin profitieren, was ein rasches Wachstum der Bargewinne und Dividenden ermögliche. Dieses Wachstum werde “von den Kursen noch nicht reflektiert”.Die Strategen von AB setzen auch auf chinesische Banken. Einige der größten Institute würden halb so hoch bewertet wie ihre globale Konkurrenz, obwohl sie profitabler seien und eine doppelt so hohe Zinsrendite aufwiesen, heißt es. Das Geschäftsumfeld für diese Kreditinstitute verbessere sich. Die Folge davon seien geringere Kreditrisiken für die Banken und eine verbesserte Qualität ihrer Kreditbücher. Zugleich habe die chinesische Regierung erfolgreich “Schattenbank”-Aktivitäten unter den kleineren Instituten bekämpft. Dies lässt auf eine verbesserte Effizienz des Finanzsystems schließen.Darüber hinaus spreche die sinkende Inflation in Brasilien für Kurssteigerungen brasilianischer Anleihen, meinen die AB-Strategen. Der Nominalzins für zehnjährige Anleihen in Brasilien liege immer noch bei 10 %, die Realrenditen würden damit zu den höchsten der Welt gehören. Dies sollte weiterhin hohe Erträge für Anleiheanleger im kommenden Jahr ermöglichen, heißt es. In den Aktienkursen sei das Gros der konjunkturellen Erholung bereits eingepreist.