Verstärkte Risikoscheu stützt Safe-Haven-Währungen
ck Frankfurt
Die sich angesichts der zunehmenden Rezessionsbefürchtungen weiter verstärkende Risikoscheu hat am Donnerstag bei den Safe-Haven-Währungen für Auftrieb gesorgt. Der Dollar-Index, der den Wert des Greenback zu sechs anderen Industrieländerwährungen abbildet, stieg bis auf 104,77 Punkte und lag am frühen Abend mit einem Plus von 0,3% bei 104,441 Zählern. Noch stärker entwickelten sich die klassischen Safe-Haven-Währungen, darunter der Yen, der um 1,1% auf 134,71 Yen pro Dollar zulegte. Der Euro wurde zuletzt mit einem Abschlag von 0,6% bei 1,0507 Dollar gehandelt.
PMIs enttäuschen
Die Rezessionsbefürchtungen wurden von der Veröffentlichung der Einkaufsmanagerindizes (PMIs) für den Euroraum geschürt. Der Index für den produzierenden Sektor ist im Juni von 54,6 auf 52,0 Punkte und damit auf den niedrigsten Stand seit beinahe zwei Jahren gesunken. Von Reuters befragte Volkswirte hatten den Index im Durchschnitt bei 53,9 Zählern erwartet. Hinzu kam die sich verschärfende Lage in der Energieversorgung. Die Bundesregierung rief die Gas-Alarmstufe aus.
Der Druck auf risikobehaftetere Devisen sorgte dafür, dass auch die norwegische Währung schwach tendierte. Sie gab um 0,9% auf 9,99 nkr pro Dollar nach. Damit wurde die Währung nur kurz von der Leitzinsanhebung der Notenbank des Landes gestützt. Die Norges Bank hob ihren Leitsatz um 50 Basispunkte auf 1,25% an. Damit übertraf sie ihre eigene Zinsprognose von 1%, die sie noch im März ausgegeben hatte. 14 der von Reuter befragten Volkswirte waren von 25 Basispunkten ausgegangen. Die Zentralbank prognostiziert nun einen Anstieg des Leitzinses auf 1,5% im August.