Schuldscheindarlehen (SSD) von Unternehmen sind für Investoren eine attraktive Anlagemöglichkeit, mit niedrigen Ausfallraten und einer steigenden Tendenz zu grünen Produkten. Dies zeigt eine vom Bundesverband Öffentlicher Banken Deutschlands (VÖB) bei führenden Lead-Banken auf dem SSD-Markt durchgeführte Analyse, die der Börsen-Zeitung vorab vorliegt. Demnach hatten die fünf VÖB-Mitgliedsinstitute BayernLB, DZ Bank, Helaba, LBBW und Nord/LB in diesem Anlagesegment im vorigen Jahr einen Marktanteil von 86,5%.

Die Untersuchung wurde für die Jahre 2017 bis 2023 vorgenommen und kam zu folgenden Ergebnissen: Die VÖB-Institute sind Marktführer. Die fünf Institute haben im Untersuchungszeitraum insgesamt Schuldscheine im Wert von über 142 Mrd. Euro (Marktanteil: ca. 84%) erfolgreich arrangiert. Die SSD seien für Unternehmen platziert worden, die über ein gutes oder sehr gutes Rating verfügten und eine sehr breite Branchendiversifikation aufwiesen. Die hohe Qualität der SSD zeige sich in einer niedrigen durchschnittlichen Ausfallrate von 0,27%. Dieser Wert ergebe sich aus den Ausfallraten der zwischen 2017 und 2023 durchgeführten Transaktionen, bezogen auf das durch die VÖB-Banken arrangierte Marktvolumen. Diese niedrige Ausfallrate entspreche einem Risiko im Investment-Grade-Bereich und biete Investoren ein hohes Maß an Sicherheit und Stabilität.

In den vergangenen Jahren habe sich ein deutlicher Trend zu grünen und ESG-gebundenen SSD abgezeichnet. Seit 2021 hätten mehr als ein Drittel aller von den VÖB-Marktführern arrangierten Schuldscheine einen Nachhaltigkeits- oder ESG-Bezug gehabt. „Es freut mich sehr, dass die Marktführer in diesem Segment zu unseren Mitgliedsinstituten zählen. Schuldscheindarlehen spielen bei der Finanzierung des deutschen Mittelstands eine wichtige Rolle. Hier sind die VÖB-Banken besonders stark vertreten. Unser Verband wird sie dabei auch weiter tatkräftig unterstützen“, so Iris Bethge-Krauß, Hauptgeschäftsführerin des VÖB.

Schuldscheindarlehen sind eine Form der Fremdfinanzierung insbesondere für mittelständische Unternehmen. Es handelt sich dabei um ein Darlehen, das zwischen einem Unternehmen und zumeist mehreren institutionellen Investoren wie Banken und Sparkassen, Versicherungen oder Pensionskassen abgeschlossen wird. Die Laufzeiten variieren in der Regel zwischen zwei und zehn Jahren, wobei der Zins fest oder variabel sein kann.