Vonovia und VW trennen Welten
Von Wolf Brandes, Frankfurt
Die Berichtssaison ist in vollem Gange. In der kommenden Woche legen ein Drittel der Dax-Unternehmen ihre Quartalsberichte vor. Ihre Zahlen präsentieren unter anderem Adidas, Fresenius, Infineon, Siemens, Volkswagen und Vonovia. Neben Zahlen gibt es auch noch viel Worte bei den Hauptversammlungen unter anderem von Allianz, Deutsche Post und Heidelberg Cement. Ein prall gefüllter Kalender für Investoren und Analysten also.
Die Dax-Kandidaten starten mit unterschiedlichen Voraussetzungen in die Woche. Der größte deutsche Wohnungskonzern Vonovia blickt auf ein gemessen am Börsenkurs durchwachsenes Quartal zurück. Immerhin: Nach dem Scheitern des Berliner Mietendeckels sind die Aussichten für börsennotierte Großvermieter wieder besser geworden.
Dax-Schwergewicht Volkswagen zählt seit Jahresanfang zu den besten Performern im Index. Die kräftige Erholung von den Verwerfungen der Corona-Pandemie zeigt sich in den Auslieferungen im ersten Quartal. Die Präsentation der Quartalszahlen ist am Mittwoch.
Ob der Sportartikelriese Adidas bessere Zahlen vorlegt als der kleinere Konkurrent Puma, erfahren die Aktionäre am kommenden Freitag. Die Analysten von Morgan Stanley trauen dem Konzern mit der Drei-Streifen-Marke immerhin ein Wachstum von gut 24% zu.
Siemens zieht in der kommenden Woche mit der Vorlage von Geschäftsdaten des zweiten Quartals viel Aufmerksamkeit auf sich. Siemens Healthineers macht am Montag den Auftakt, es folgen Siemens Energy am Mittwoch und die Siemens AG am Freitag.
In den kommenden Tagen stehen bei drei Notenbanken die turnusmäßigen Zinsentscheidungen an. Am Dienstag die Reserve Bank of Australia, die derzeit den Leitzins bei 0,1% hält; am Donnerstag äußern sich die Bank of England (Leitzins 0,1%) sowie die Norgesbank. In Norwegen beträgt der Zins derzeit 0,0%. Nach Einschätzung von Marktbeobachtern werden die Banken eine abwartende Haltung zeigen. Zuletzt hatte Fed-Chef Powell die Erwartungen zunichtegemacht, die US-Notenbank könnte aufgrund der jüngst höheren Inflation von ihrer expansiven Politik abweichen. Entsprechend der Fed dürften sich vermutlich auch die anderen Zentralbanken mit einer Normalisierung ihrer Geldpolitik Zeit lassen.