Märkte am Morgen

Wieder Verluste nach Erholung zur Wochenmitte

Anleger am deutschen Aktienmarkt agieren wieder vorsichtiger. Mit einer Bodenbildung im Dax rechnet ein Analyst nicht vor Oktober.

Wieder Verluste nach Erholung zur Wochenmitte

Nach der deutlichen Erholung zur Wochenmitte haben die Anleger am deutschen Aktienmarkt wieder vorsichtiger agiert. Die wichtigsten Aktienindizes gaben am Donnerstag nach. Der Dax fiel um 0,62% auf 17.506 Punkte. Am Mittwoch hatte der hiesige Leitindex seine kräftigen Verluste vom Wochenanfang noch aufgeholt. Am New Yorker Aktienmarkt war es aber im Verlauf bereits wieder abwärts gegangen. Die Börsen befinden sich seit dem von Rezessionssorgen in den USA ausgelösten Kurssturz in unruhigem Fahrwasser.

„Wir befinden uns in der saisonal schwächsten Zeit für Aktien im ganzen Jahr“, schrieb Marktanalyst Jochen Stanzl vom Handelshaus CMC Markets. Bis Anfang Oktober sei daher nicht mit einer Bodenbildung im Dax zu rechnen. In den nächsten Wochen blieben die Anleger auf einem unsicheren Terrain unterwegs.

Der MDax der mittelgroßen Unternehmen verlor 0,78% auf 24.045 Punkte. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 büßte 0,88% ein.

Leichte Verluste in Asien

Die asiatischen Börsen schwächelten am Donnerstag. Damit reagierten sie auf die mäßigen Vorgaben der Wall Street. Nur die chinesischen Märkte hielten sich leicht im Plus.

Marktteilnehmer sprachen von einer beginnenden Bodenbildung nach dem hektischen Auf und Ab zu Wochenbeginn. Die US-Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe am Nachmittag sorgten dabei für etwas Zurückhaltung. „Sollte es unerwartet zu einer anhaltenden Aufwärtsbewegung kommen, dürften die Konjunktursorgen und die Zinsspekulationen neue Nahrung bekommen“, merkten die Volkswirte der Hessischen Landesbank an. Der US-Arbeitsmarktbericht am Freitag vergangener Woche hatte entsprechende Erwartungen geschürt, weshalb Daten zur US-Beschäftigung derzeit besondere Beachtung finden.

Nach den Gewinnen am Vortag kamen japanische Aktie wieder etwas zurück. Der Leitindex Nikkei 225 sank um 0,74% auf 34.831 Punkte. Das Protokoll der jüngsten Notenbanksitzung zeige, dass weitere Zinsanhebungen thematisiert worden seien, so die Marktstrategen der Deutschen Bank. Allerdings hatte der stellvertretende Notenbankchef Shinichi Uchida am Vortag klargestellt, dass in einem volatilen Marktumfeld keine weiteren Leitzinserhöhungen erfolgen werden. „Dies bedeutet zwar nicht, dass weitere Zinsschritte für den Rest dieses Jahres vom Tisch sind, jedoch dürften die Währungshüter dann die Märkte verbal darauf vorbereiten und in ihrer Kommunikation nach einem eventuellen Zinsschritt vorsichtiger werden“, erklärte Anlagestratege Ulrich Stephan von der Deutschen Bank.

Auch in Australien ging es leicht nach unten. Der S&P/ASX 200 sank um 0,23% auf 7.682 Punkte. Etwas stärker waren die Abgaben in Südkorea und Taiwan, die allerdings am Vortag kräftig gestiegen waren. Besser sah es in China aus. Der Hang-Seng-Index der Sonderverwaltungszone Hongkong legte um 0,43% auf 16.950 Punkte zu. Der CSI 300 mit den 300 wichtigsten Aktien der chinesischen Festlandbörsen tendierte wenig verändert.