World Gold Council rechnet mit robuster Goldnachfrage

Inflation und politische Unsicherheit stützen

World Gold Council rechnet mit robuster Goldnachfrage

ku Frankfurt – Die Ökonomen des Branchenverbandes World Gold Council (WGC) gehen davon aus, dass die Nachfrage nach Gold im laufenden Jahr durch eine ganze Reihe von Faktoren gestützt wird. Sie zeigen sich daher für den Preis des Edelmetalls optimistisch, geben aber keine konkrete Prognose ab.Ihrer Meinung nach wird die Nachfrage nach dem gelben Metall durch steigende politische Risiken angetrieben. Sie spielen damit auf die Funktion von Gold als sicherer Hafen für Investoren in Krisenzeiten an, die in den vergangenen Jahren eine nur noch eine untergeordnete Rolle spielte. Sie verweisen dabei vor allem auf die Wahlen in den Niederlanden, in Frankreich und in Deutschland. In der Studie zitiert der WGC John Nugée, den früheren Reserves Chief Manager der Bank of England. Dieser verweist darauf, dass die Wahlen vor dem Hintergrund anhaltender Unzufriedenheit der Bürger stattfänden, die von der sich fortsetzenden ungleichen Verteilung des Reichtums angefeuert werde. Darüber hinaus fänden die Verhandlungen zwischen Großbritannien und der Europäischen Union über den Brexit statt. Hinsichtlich der Präsidentschaft von Donald Trump sieht der ebenfalls in der Studie zitierte Jim O’Sullivan, Chief Economist bei High Frequency Economics, ein nennenswertes Risiko, dass sich die Verhandlungen über den globalen Handel aggressiv entwickeln würden und dass das Vertrauen der Marktteilnehmer durch die geopolitischen Spannungen beeinträchtigt werden könnte, die durch die neue US-Administration hervorgerufen werden.Zudem bestehe das Risiko der Abwertung von Währungen, wovon insbesondere die Eurozone wegen der anhaltenden ultralockeren Geldpolitik in der Europäischen Zentralbank betroffen sein könnte. Der WGC verweist darauf, dass deutsche Investoren im abgelaufenen Jahr zusätzlich 76,8 Tonnen Gold in Form von Exchange Traded Funds (ETF) gekauft hätten. Hinzu kämen bis einschließlich des dritten Quartals 72,3 Tonnen in Form von Goldbarren und Münzen.Die Goldnachfrage wird nach Einschätzung des WGC auch von den steigenden Inflationserwartungen beflügelt. So rechne O’Sullivan damit, dass die Verbraucherpreise in den USA im laufenden Jahr bis auf 2,6 % steigen. Positiv für Gold seien auch die inflationierten Bewertungsniveaus an den Aktienmärkten. Das Risiko einer Korrektur wachse, was für Gold als Mittel der Diversifizierung der Portfolios spreche.Die Nachfrage nach dem Metall werde auch durch das langfristig hohe Wachstum in Asien profitieren. In den asiatischen Volkswirtschaften sei die Nachfrage nach dem Edelmetall stets korreliert mit steigendem Reichtum. Inzwischen stünden China und Indien für 50 % der Weltnachfrage nach physischem Gold. Hinzu komme, dass sich für das Edelmetall neue Märkte wie Japan und der arabische Raum erschlössen.