Platinmarkt

WPIC erwartet Defizit auf dem Platinmarkt

Der World Platinum Investment Council (WPIC), eine Organisation der großen Platinproduzenten, rechnet auch für 2021 mit einem Defizit auf dem weltweiten Platinmarkt.

WPIC erwartet Defizit auf dem Platinmarkt

ku Frankfurt

Der World Platinum Investment Council (WPIC), eine Organisation der großen Platinproduzenten, rechnet auch für 2021 mit einem Defizit auf dem weltweiten Platinmarkt. Der Verband schätzt es auf 60000 Feinunzen, nach rekordhohen 932000 Unzen im abgelaufenen Jahr. 2020 war das Angebot coronabedingt um 17% gesunken, die Nachfrage hingegen nur um 7%. 2021 wird mit einem Anstieg der Platinnachfrage um 3% auf 7,99 Mill. Unzen gerechnet, während sich das Angebot um 17% auf 7,93 Mill. Unzen erholen soll. Dabei wird erwartet, dass das Nachfragewachstum im laufenden Turnus vor allem durch die starke Erholung der Automobil-, Schmuck- und Industrienachfrage angetrieben wird, was eine geringere, aber immer noch sehr starke Investitionsnachfrage aus­gleiche.

Im vierten Quartal hatte das Defizit 170000 Unzen betragen, da die hohe Nachfrage der Sektoren Automobil, Industrie und Schmuck sowie die umfangreiche Investitionsnachfrage das eingeschränkte Angebot übertroffen habe. Dabei verweist der WPIC vor allem auf die Erholung der Nachfrage aus der Automobilindustrie im vierten Quartal, die um 5% über dem Vorjahreswert lag. Platin wird in dieser Branche vor allem für Abgasreinigungsanlagen von Dieselmotoren verwendet, insofern verweist der Verband auf eine „gesunde Erholung“ der Produktion von leichten und schweren Nutzfahrzeugen. In Nordamerika sei die Platinnachfrage um 17% gestiegen, was zu einem Ausgleich der Rückgänge in anderen Teilen der Welt beigetragen habe. Die Produktion von schweren Nutzfahrzeugen sei weltweit um 7% gestiegen, angeführt von China mit einem Plus von 21%. Diese Nachfrage aus Asien sei um 51% gestiegen, da China schärfere Abgasregeln für schwere Nutzfahrzeuge einführen wird. Für 2021 rechnet der WPIC mit einer Erholung der weltweiten Produktion von Nutzfahrzeugen auf ein Niveau knapp unter dem des Vorkrisenjahres 2019.

Im vierten Quartal habe die Investitionsnachfrage nach Platin um 63% über dem Vorjahreswert gelegen. Damit war sie allerdings immer noch um 86% niedriger als im dritten Quartal 2020, als der bisher höchste Wert festgestellt wurde. Die Nettokäufe von Platinbarren und Münzen hätten sich im vierten Quartal mehr als verdoppelt. Der WPIC geht davon aus, dass das Interesse der Anleger an Platin weiterhin hoch bleibt.