DEVISEN

Yen profitiert von globalen Konjunktursorgen

Schwäche der Eurozone verunsichert Investoren

Yen profitiert von globalen Konjunktursorgen

sts Frankfurt – Globale Wachstumssorgen haben zum Wochenbeginn die klassische Fluchtwährung Yen gestützt. Der Euro verbilligte sich daraufhin um 0,1 % auf 136,4930 Yen, während der Dollar um 0,2 % auf 106,91 Yen nachgab. Der Euro hatte sich zuletzt etwas von seinem in Yen gerechneten Jahrestief erholt. Im laufenden Jahr hat die Gemeinschaftswährung insgesamt dennoch 5,6 % zum Yen abgewertet.Die japanische Währung gilt trotz der exorbitant hohen Staatsverschuldung der weltweit drittgrößten Volkswirtschaft noch immer als sicherer Hafen an den Devisenmärkten. Darin spiegelt sich die Zeit wider, als der Leitzins unter den großen Volkswirtschaften nur in Japan nahezu null betrug. Inzwischen hat sich dies geändert, die alten Handelskorrelationen wirken jedoch noch immer: Sinkt die Risikobereitschaft von Investoren, so stärkt dies den Yen.Dies war am Montag erneut zu beobachten, als Konjunktursorgen die Kurse am Aktienmarkt drückten. Händler führten dies unter anderem auf Aussagen der Bundesbank zurück, die deutsche Wirtschaft nähere sich bedrohlich der Rezession an. Die Notenbank erwartet im zweiten Halbjahr nur ein minimales oder gar kein Wachstum in Deutschland. Die größte europäische Volkswirtschaft hatte zuletzt als Konjunkturlokomotive für den Kontinent agiert. Sollte sie schwächeln, würde dies auch die Erholung in der Eurozone belasten. “Die konjunkturellen Frühindikatoren in der Eurozone fallen und nähern sich der Schwelle zur Stagnation”, beobachtet der Vermögensverwalter Bantleon.Je schwächer die Euro-Wirtschaft ist, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit für eine noch lockerere Geldpolitik der EZB. “Die globalen Finanzmärkte scheinen plötzlich sehr nervös im Hinblick auf die Perspektiven für das Wirtschaftswachstum zu sein”, stellt HSBC fest. Die Schwäche sei insbesondere in der Eurozone festzustellen.Der zum Yen schwächere Dollar stützte auch den Euro. Dieser verteuerte sich um 0,2 % auf 1,2773 Dollar, wenngleich die deutschen Produzentenpreise zuletzt den 14. Monat in Folge gefallen waren.