Devisenmarkt

Yuan fällt auf tiefsten Stand seit sechs Monaten

Der japanische Yen hat am Mittwoch nach einer längeren Schwächephase wieder zugelegt. Die chinesische Währung war dagegen ein Verlierer des Tages.

Yuan fällt auf tiefsten Stand seit sechs Monaten

wbr Frankfurt

Der japanische Yen hat am Mittwoch nach einer längeren Schwächephase wieder zugelegt. Die Währung stieg um 1% und notierte am Abend bei 127,65 Yen pro Dollar. Tags zuvor war der Yen auf ein Zwanzigjahrestief gefallen. Die Bank of Japan griff erneut in den Markt ein, um ihre Zinspolitik zu verteidigen. Nach Angaben von Reuters deutet die Positionierung in Derivaten und Devisenfutures aber darauf hin, dass die Yen-Schwäche weitergeht. Der Niedergang des Yen ist eng verknüpft mit den steigenden Renditen der US-Staatsanleihen.

Die chinesische Währung war ein Verlierer des Tages, da die Devise um 0,4% auf 6,4168 Yuan pro Dollar fiel und damit den tiefsten Stand seit sechs Monaten markierte. Die große geldpolitische Divergenz zwischen China und den USA dürfte dazu führen, dass die chinesische Währung weiter unter Druck gerät. Andererseits scheint die Entscheidung von Chinas Zentralbank aus der vorigen Woche anzudeuten, dass eine Zinssenkung wahrscheinlich verschoben wird, so die Commerzbank.

Der Euro ist wieder über 1,08 Dollar geklettert. Am Abend kostete die Gemeinschaftswährung 1,0860 Dollar und damit 0,7% mehr als am Dienstag. Marktteilnehmer wiesen aber darauf hin, dass der Euro durch eine mögliche Energiekrise unter Druck kommen könnte. Eine Belastung dürften auch die Daten zur Inflation im April in der kommenden Woche werden. Trotz der Erholung stehe die Gemeinschaftswährung seit Ende März gegenüber dem Dollar unter Druck, so die Commerzbank. „Ein wichtiger Grund ist die Aussicht auf weiter steigende Leitzinsen in den USA zur Bekämpfung der hohen Inflation, während die EZB weiterhin abwartet.“ Der Markt könnte das Zögern der EZB abstrafen und den Euro entsprechend erneut unter Abwärtsdruck setzen.