Zehnjährige Bundrendite klettert auf Jahreshoch
kjo Frankfurt
Höher als erwartet ausgefallene Inflationsdaten aus Deutschland haben Zinssteigerungserwartungen befeuert und damit die Renditen der Bundesanleihen nach oben befördert. Die zehnjährige Bundrendite stieg im Verlauf des Handels bis auf –0,18% und erreichte damit den höchsten Stand seit rund einem Jahr. Im späten europäischen Handel war sie dann wieder bei –0,19% nach –0,23% am Vortag.
Höhere Energiekosten ließen die Verbraucherpreise in Deutschland im April so stark steigen wie seit zwei Jahren nicht mehr. Waren und Dienstleistungen kosteten im Schnitt 2% mehr als ein Jahr zuvor, wie das Statistische Bundesamt zu seiner ersten Schätzung mitteilte. Von Reuters befragte Ökonomen hatten lediglich mit einem Anstieg auf 1,9% gerechnet, nachdem die Inflationsrate im März noch 1,7% betragen hatte. Auch die Renditen anderer Staatsanleihen aus der Eurozone zogen an. Dazu gehörten die Papiere aus den Niederlanden und auch aus Frankreich. Die zehnjährigen Laufzeiten aus diesen beiden Ländern waren im Tagesverlauf im Schnitt 3 bis 5 Basispunkte (BP) höher als am Tag zuvor.
Die Europäische Investitionsbank (EIB) nahm erstmals die Emission einer digitalen Anleihe auf einer Blockchain-Plattform vor. Damit will die in Luxemburg beheimatete Bank der EU die Digitalisierungsprozesse im Kapitalmarktbereich mit begleiten und voranbringen. Bei der Anleihe handelte sich um ein zweijähriges Papier, über das 100 Mill. Euro aufgenommen wurden. Der Titel hat einen Kupon von 0% und ging an die Investoren zu einer Rendite von –0,601%.
Die Société du Grand Paris (SGD), die mit einem Doppel-A-Rating benotet wird, emittierte einen 25 Jahre laufenden Green Bond. Er wurde bei den Investoren zu einem Spread von 20 BP platziert. Über das Papier wurde ein Volumen von 2 Mrd. Euro aufgenommen, was angesichts einer Orderlage von mehr als 4,4 Mrd. Euro für die Lead Managers keine Schwierigkeit war.