ROHSTOFFE

Zinkpreis steigt auf höchsten Stand seit acht Jahren

Kupfer setzt Rally fort - Hoffnung auf Trump-Infrastrukturprogramm - Akteure am Ölmarkt warten ab

Zinkpreis steigt auf höchsten Stand seit acht Jahren

ku Frankfurt – Der Preis des Industriemetalls Zink ist am Donnerstag auf den höchsten Stand seit mehr als acht Jahren geklettert. Die Notierung erreichte an der Londoner Metallbörse 2 749 Dollar je Tonne. Dies ist das höchste Niveau seit März 2008.Die Rally bei dem Metall ist beeindruckend. Im Januar wurde mit 1 444,50 Dollar noch ein Sechseinhalbjahrestief markiert. Dann setzten bei den Marktteilnehmern jedoch Sorgen ein, dass wegen Minenschließungen Knappheit einsetzen könnte. Dies hat dann für einen Preisanstieg um fast 90 % gesorgt. Nach Ansicht der Rohstoffanalysten der Citigroup sprechen sehr starke Fundamentaldaten für ein Investment in Zink. Zudem hätten insbesondere chinesische Anleger Mittel in das Metall investiert. Nach Berechnungen der Nachrichtenagentur Reuters wird es im laufenden Jahr ein Defizit von 400 000 Tonnen geben. Allerdings gibt es in den Lagerhäusern der London Metal Exchange noch Reserven von rund 440 000 Tonnen. Zudem geht die australische Investmentbank Macquarie davon aus, dass es noch versteckte Lagerbestände von rund 1,4 Mill. Tonnen gibt, was etwa 10 % der globalen Nachfrage pro Jahr entspreche. Nach Einschätzung von Analysten wird die Zinkhausse auch durch die Erwartung angetrieben, dass die Planung des neuen US-Präsidenten Donald Trump, der über 10 Jahre 1 Bill. Dollar in Infrastruktur investieren will, für eine nachhaltig höhere Stahlnachfrage sorgt.Diese Aussicht treibt auch den Kupferpreis an. Die Notierung für das bedeutendste Industriemetall legte am Donnerstag bis auf 5 939 Dollar je Tonne zu. Dies ist der höchste Stand seit dem 11. November, als die Notierung auf ein Jahreshoch von knapp über 6 000 Dollar gestiegen war. Am Abend war Kupfer dann für 5 848 Dollar zu haben, ein Anstieg von 1,9 % gegenüber dem Niveau vom Mittwoch. Im laufenden Monat hat sich Kupfer bereits um rund 20 % verteuert. Der Goldpreis hat zumindest zeitweise seine Talfahrt fortgesetzt. Er gab bis auf 1 180,99 Dollar je Feinunze nach. Dies war der niedrigste Stand seit dem 8. Februar. Im Tagesverlauf setzte dann jedoch eine leichte Erholung ein, und am Abend war das Edelmetall für 1 186, 60 Dollar zu haben, ein Minus von nur noch 0,1 % gegenüber Vortagsstand.Der Goldpreis leidet vor allem unter dem starken Dollar. Allerdings gibt es auch Sorgen der Marktteilnehmer, dass die Nachfrage aus Indien unter den Wirren um die Außerkraftsetzung von Banknoten in dem Land leiden könnte. Zudem wird befürchtet, dass die indische Regierung nun auch noch die Einfuhr von Gold beschränken oder sogar ganz untersagen könnte.Der Preis der wichtigsten Ölsorte Brent Crude zeigte sich weitgehend unverändert. Die Notierung stand am Abend bei 49,11 Dollar je Barrel, ein leichtes Plus von 0,3 % gegenüber Mittwoch. Händler sagten, die gehandelten Volumina seien wegen des US-Feiertags niedrig gewesen. Außerdem werde abgewartet, ob die Opec zu einer Einigung über die geplanten Kürzungen der Fördermengen kommt. Eine Einigung über die Quoten für die einzelnen Mitgliedsländer konnte bislang nicht erzielt werden. Eine Vereinbarung soll bis Mittwoch erreicht werden.