Zinshoffnung treibt Dax an
ku Frankfurt
Die Erwartung, dass die Notenbanken die Reduzierung ihrer milliardenschweren Stützungsprogramme weiter in die Zukunft verschieben, hat am Montag den europäischen Aktienmarkt gestützt. Der Dax rückte bis auf 15960 Punkte vor, den Handel beendete er mit einem Tagesgewinn von 1% bei 15932 Zählern. Der Euro Stoxx 50 befestigte sich um 1,1% auf 4246 Zähler.
Nach Einschätzung der Analysten der Credit Suisse schließt der am vergangenen Freitag veröffentlichte Monatsbericht vom amerikanischen Arbeitsmarkt aus, dass die US-Notenbank bereits im September damit beginnen wird, ihre Wertpapierkäufe zur Stützung der US-Konjunktur zurückzufahren. Am Donnerstag wird sich der Rat der Europäischen Zentralbank (EZB) mit der Frage beschäftigen, ob ihr Anleihenrückkaufprogramm zurückgefahren wird. Da die EZB aber in ihrem Zinszyklus hinter der Fed zurückhängt, dürften Änderungen in der Geldpolitik noch auf sich warten lassen.
Fest zeigten sich am Montag Bankenwerte. So legten Deutsche Bank um 2,1% auf 10,76 Euro zu, während sich Commerzbank um 1,9% auf 5,55 Euro befestigten. Gefragt waren auch konjunktursensible Werte. So erreichten Siemens ein Rekordhoch von 146,80 Euro. Im vergangenen Monat hatte der Konzern einen optimistischen Ausblick gegeben, woraufhin sich die Aktie wieder der alten Bestmarke von 145,96 Dollar vom April dieses Jahres näherte. Derzeit äußern sich auch Analysten positiv. So hat jüngst das US-Haus Jefferies das Kursziel von 175 Euro auf 190 Euro angehoben.
Der jüngste Preisauftrieb bei dem Industriemetall Aluminium kam dem norwegischen Konzern Norsk Hydro zugute. Der Kurs befestigte sich in Oslo am Montag um 3,4% auf 64,30 nkr. Nach dem jüngsten Putsch in Guinea ist der Aluminiumpreis auf den höchsten Stand seit zehn Jahren geklettert, er ist nur noch 15 Dollar von seinem Allzeithoch des Jahres 2011 entfernt. Guinea ist ein wichtiger Lieferant des Rohstoffs Bauxit.
Einen Kurssturz von 11,6% auf 37 Euro verzeichnete die Aktie des Solartechnikunternehmens SMA Solar. Sowohl Umsatz als auch Gewinn würden niedriger ausfallen als bisher gedacht. Begründet wird die Anpassung der Prognose mit Engpässen in der Lieferkette. Erwartet wird nun ein Umsatz von bis zu 1,03 Mrd. Euro. Bisher waren 1,08 bis 1,18 Mrd. Euro für wahrscheinlich gehalten worden. In der Spitze betrug der Kurssturz 14%.