Finanzmärkte

Zinsstruktur­kurve des Bundes invertiert

Erstmals seit dem Jahr 2008 ist die Zinsstrukturkurve des Bundes invertiert und sendet damit Rezessionssignale. Das Ausmaß der Inversion war aber noch sehr gering.

Zinsstruktur­kurve des Bundes invertiert

kjo Frankfurt

Zum Wochenausklang sind von den Anleihemärkten recht deutliche Signale in Richtung einer aufziehenden Rezession in der Eurozone gekommen. Im Bereich der Bundesanleihen invertierte die Zinsstrukturkurve im Segment der zwei- bis zehnjährigen Laufzeiten. Es war das erste Mal seit dem Jahr 2008, dass eine Inversion auftrat, seinerzeit signalisierte sie die trübe Konjunktur, die im Jahr 2009 Realität wurde. Allerdings war das Ausmaß der Inversion jetzt sehr klein. Die Rendite der zweijährigen Bundestitel war auf dem Niveau von 2,07% kurzzeitig in der dritten Nachkommastelle höher als die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihe. Abends war die zehnjährige Bundrendite dann bei 2,16% nach 2% am Tag zuvor. Die zweijährige Bundrendite war zu dieser Zeit bei 2,13% nach 1,97% am Donnerstag. Die Kurve des Bundes ist damit in diesem Laufzeitenbereich extrem flach. Nach klassischer Lesart bedeutet dies, dass sich die Marktakteure auf eine konjunkturelle Abschwächung einstellen, bei einer Inversion rechnen sie mit einer Rezession, auf die die Notenbank in der Vergangenheit dann mit einer Zinssenkung reagierte.

Nachlassende Zinssorgen hellten die Stimmung am Aktienmarkt etwas auf. Der Dax schloss bei 14225 Zählern mit einem Plus von 0,6%.