AKTIEN

Zurückhaltung vor Schottland-Referendum

Dax verharrt auf der Stelle - Druck der Aktionäre auf Management treibt Adidas-Kurs an

Zurückhaltung vor Schottland-Referendum

ku Frankfurt – Zurückhaltung der Anleger vor dem Referendum über die Unabhängigkeit Schottlands und der geldpolitischen Sitzung der amerikanischen Notenbank Federal Reserve (Fed) hat zum Wochenauftakt das Bild am europäischen Aktienmarkt geprägt. Der Dax verharrte mit einem minimalen Plus von 0,1 % auf 9 660 Punkte quasi auf der Stelle. Der Euro Stoxx 50 gab um 0,1 % auf 3 232 Zähler nach.An die Spitze des Dax setzten sich Adidas mit einem Plus von 1,1 % auf 57,71 Euro. Zeitweise lag die Aktie sogar um fast 2 % vorn. Laut einem Bericht des “Wall Street Journal” erhöht sich der Druck von Aktionären auf das Management des Konzerns. Gefordert werden demnach stärkere Anstrengungen vom Vorstandsvorsitzenden Herbert Hainer, die Trendwende zum Besseren bei dem Sportartikelhersteller zu beschleunigen. Die Aktie schneidet seit geraumer Zeit deutlich schlechter ab als der Dax (vgl. Chart). Seit Jahresanfang hat sich der Kurs der Aktie um rund 38 % ermäßigt. Sogar über eine Entlassung Hainers, der das Unternehmen bereits seit vielen Jahren führt, wird laut der Zeitung inzwischen diskutiert. Das Unternehmen hatte trotz der vom Adidas-Team Deutschland gewonnenen Fußballweltmeisterschaft Ende Juli eine Gewinnwarnung abgegeben. Zudem verliert der Konzern im wichtigen US-Geschäft Marktanteile. Neuer Streik angekündigtZu den Verlierern gehört auch die Lufthansa mit einem Minus von 1,2 % auf 13,36 Euro. Zeitweise hatte die Aktie sogar um bis zu 2,2 % nachgegeben. Die Piloten der Fluggesellschaft haben für den heutigen Dienstag einen neuen Streik angekündigt. Zwischen 9 Uhr und 17 Uhr sollen keine Langstreckenflüge am größten deutschen Flughafen Frankfurt abheben. Die Lufthansa und die Pilotengewerkschaft Cockpit streiten sich über Übergangsrenten für in Pension gehende Flugzeugführer.Ein Minus von 1,4 % auf 25,04 Euro verzeichneten Deutsche Post. Auf dem Titel lasteten enttäuschende Konjunkturdaten aus China. Am Markt hieß es, dass sich eine fortgesetzte Abkühlung im Reich der Mitte auf die globale Logistikbranche auswirken könne. Am Wochenende war mitgeteilt worden, dass die Industrieproduktion in China im August nur um 6,9 % expandiert ist. Dies ist das niedrigste Wachstum seit dem Beginn der Finanzkrise. Sparte an die BörseHeidelberg Cement gaben um 1,4 % auf 55,78 Euro nach. Das Unternehmen will sich von seinem Bauproduktegeschäft trennen. Dazu soll ein Börsengang in den USA vorbereitet werden. Man halte sich aber auch die Option eines Verkaufs der Sparte offen. Analysten halten es für möglich, dass der Konzern mit dem Bereich einen Verkaufserlös von bis zu 1,5 Mrd. Euro erzielt.Tui kamen auf ein leichtes Plus von 0,3 % auf 11,05 Euro. Der Reiseveranstalter will mit seiner britischen Tochter Tui Travel fusionieren und die Tochter damit in den Konzernverbund zurückholen. Für jede Aktie der in London notierten Tui Travel sollen deren Aktionäre 0,399 Anteilscheine der Muttergesellschaft erhalten. Die Tui-Altaktionäre behalten damit 54 % an dem Unternehmen, den Rest werden die bisherigen Eigner von Tui Travel halten. Tui wird in Frankfurt nur noch eine Zweitnotierung haben. Haupthandelsplatz für die Aktie soll künftig London sein, wo man auf eine Aufnahme in den Leitindex FTSE 100 hofft.