Zweifel an Nachhaltigkeit der Erholung in China

Assetmanager verweist auf hohe Bewertungen

Zweifel an Nachhaltigkeit der Erholung in China

ku Frankfurt – Der chinesische Aktienmarkt hat sich am Freitag weiter deutlich erholt, nachdem die führenden Indizes bereits am Donnerstag kräftig zulegt haben. Binnen zwei Tagen ist der Leitindex Shanghai Composite um 10,5 % gestiegen. Dies ist der kräftigste Zwei-Tages-Gewinn an Chinas Börsen seit sechs Jahren.Im Interview der Börsen-Zeitung zeigt sich Nicholas Chui, Investmentmanager im Aktienteam für China und Hongkong des britischen Assetmanagers Aberdeen, aber skeptisch, ob dies bereits die erhoffte Bodenbildung darstellt. Er weist darauf hin, dass bislang vor allem diejenigen Large-Cap-Aktien zugelegt haben, in denen vorwiegend institutionelle Investoren engagiert sind. Nach wie vor seien rund 1 400 der insgesamt über 2 800 an den Festlandbörsen notierten Aktien vom Handel ausgesetzt. Dies seien vor allem die Titel, in denen die den Markt dominierenden Privatanleger aktiv seien. Zudem sei das Niveau der Kredite, mit denen Aktienkäufe finanziert werden, von in der Spitze 2,3 Bill. Yuan (umgerechnet 332 Mrd. Euro) auf 1,4 Bill. Yuan (202 Mrd. Euro) gesunken. Dies spreche für ein weiterhin schwaches Marktsentiment.Aus fundamentaler Sicht müssten die Überbewertungen am chinesischen Aktienmarkt noch weiter abgebaut werden. So lasse die konjunkturelle Entwicklung weiter zu wünschen übrig, und die Unternehmensgewinne blieben hinter der Kursentwicklung zurück. Allerdings sieht Chui noch Handlungsmöglichkeiten auf Seiten der Regierung, die den Kursverfall aktiv bekämpft. So könne der Staat direkt Aktien kaufen, und es bestehe auch genügend Spielraum für weitere Zinssenkungen.—– Interview und Bericht Seite 13