Vor etwas mehr als einem halben Jahr ist Vossloh aus dem SDax abgestiegen, was die Aufmerksamkeit, die dem Wert von Anlegern entgegengebracht wird, sinken lässt. Die seither gezeigte Underperformance eröffnet zudem kaum Chancen auf eine baldige Rückkehr in den Small-Cap-Index.

Neben der relativ niedrigen Marktkapitalisierung, die bei 665 Mill. Euro liegt, hält der geringe Streubesitzanteil institutionelle In­vestoren von einem Einstieg ab. Auch nach dem Tod des vor rund einem Jahr verstorbenen früheren Hauptaktionärs und Aufsichtsratsvorsitzenden von Vossloh, Heinz Hermann Thiele, steht die Familie nach Angaben von Vorstandschef Oliver Schuster unverändert zur Beteiligung (50,09%) an Vossloh. Neben der Familie Thiele ist Franklin Mutual Advisers mit einem Anteil von knapp 5% ein weiterer größerer Aktionär.

Trotz zuletzt schwacher Kursentwicklung und geringen Streubesitzes stellen Analysten der Aktie ein gutes, ja sogar sehr gutes Zeugnis aus: Die von Bloomberg ermittelte Konsensbewertung aus zehn erfassten Empfehlungen, von denen neun zum Kauf raten, lautet 4,8. Da ein Wert von 5,0 quasi einem Kaufbefehl gleichkommt, ist das eine ungewöhnlich positive Einschätzung. Sie fußt vor allem auf den Gewinnperspektiven für das Unternehmen. Für das laufende Jahr und die zwei nächsten Jahre werden steigende Er­gebnisse vorausgesagt, so dass die erwarteten Kurs-Gewinn-Verhältnisse für die Jahre 2022 bis 2024 bei einem Kurs von 37,85 Euro auf 16,9 bzw. 13,5 und 11,8 lauten. Auch für andere Multiples (z. B. Kurs zum Buchwert und Unternehmenswert zum Umsatz oder Ebitda) werden Verbesserungen erwartet. Le­diglich das Kurs-Cashflow-Verhältnis dürfte nach Meinung der Analysten mit 6,3 auf der Stelle treten. Die Dividende für 2021 von un­verändert 1 Euro je Aktie wird nach Meinung der Research-Häuser in den nächsten Jahren peu à peu steigen.

Der Zielkurs für die Vossloh-Aktie auf Sicht von zwölf Monaten, der von Bloomberg aus den Kurszielen der Analysten errechnet wurde, liegt bei 53,64 Euro. Das beinhaltet aktuell ein Kurspotenzial von 42%.