Deutsche Exporteure doppelt betroffen
ast
Trotz der Unwägbarkeiten aufgrund des Ukraine-Kriegs und der Nachwehen der Omikron-Welle rechnet die Mehrheit der deutschen Exporteure einer Umfrage der Allianz Trade zufolge mit einem Umsatzplus in diesem Jahr. Als Hauptrisiken benennen die befragten Unternehmer die steigenden Transport- und Energiekosten. Zudem rechnen deutlich mehr Befragte mit Zahlungsausfällen als vor dem Krieg und sorgen sich um erneut gestörte Lieferketten.
Allianz Trade (früher Euler Hermes) führte zwei Befragungswellen durch – eine vor und eine nach dem Überfall Russlands auf die Ukraine. Das Ergebnis: Noch lassen sich die deutschen Exporteure nicht den Schneid abkaufen, die Zahl der Optimisten ist aber gesunken. Vor dem Ukraine-Krieg rechneten 93% mit einem Umsatzanstieg, inzwischen sind es nur noch 84%. Die hohen Energie- und Transportkosten machen den deutschen Exporteuren schon 2021 zu schaffen. Inzwischen geht mehr als die Hälfte (53%) der Firmen von einer weiteren Verschärfung aus. Und statt jedem vierten fürchtet inzwischen fast jedes zweite Unternehmen Störungen der Lieferketten.
„Die russische Invasion in der Ukraine und der erneute Ausbruch von Covid-19 in China treffen den Welthandel doppelt hart mit geringeren Mengen und höheren Preisen“, erläuterte Ana Boata, Volkswirtin bei Allianz Trade. Die bestehenden Probleme haben sich 2022 durch den Krieg in Europa verschärft: Der Welthandel büßt deutlich an Dynamik ein. Allianz Trade kappte wie viele andere ihre Prognose und geht beim Handelsvolumen nun von einem Wachstum von +4% aus, das damit unter dem Langzeitdurchschnitt liegt.
(Börsen-Zeitung,