Heidelberg findet neue Finanzchefin bei FMC
kro
Bei Heidelberger Druckmaschinen ist die Suche nach einer Nachfolge für den vorzeitig ausscheidenden Finanzchef Marcus Wassenberg nach gut zwei Wochen schon wieder beendet. An seine Stelle rückt ab Anfang nächsten Jahres Tania von der Goltz, langjährige Managerin im Dialysekonzern Fresenius Medical Care (FMC), wie der Konzern am Mittwoch mitteilte. Sie werde zum gleichen Zeitpunkt bei Heidelberg eintreten und dann auch Mitglied des Vorstands, hieß es weiter.
Von der Goltz war zuletzt als Senior Vice President Global Financial Strategy für die globale Finanzstrategie der Fresenius-Dialysetochter verantwortlich. Die 1968 in Bad Homburg geborene Bankkauffrau und Betriebswirtin habe bei FMC unter anderem „internationale Wertsteigerungsprogramme“ initiiert und geleitet, wie Heidelberg weiter mitteilte. Als Leiterin des globalen Akquisitions- und Investmentkommitees habe sie zudem prägenden Einfluss auf die M&A-Aktivitäten des Dax-Konzerns gehabt.
Der Aufsichtsratschef des Druckmaschinenbauers, Martin Sonnenschein, zeigte sich über die Nachbesetzung des CFO-Postens hocherfreut. Mit von der Goltz habe der Traditionskonzern eine „überaus kompetente Finanzexpertin“ gewonnen. „Sie wird einen Unterschied bei der erfolgreichen Weiterentwicklung machen“, ist sich der Wirtschaftsingenieur sicher.
Auch Ludwin Monz, selbst erst seit April dieses Jahres CEO bei dem SDax-Unternehmen, begrüßte die Ernennung. „Gemeinsam werden wir die begonnene strategische Neuaufstellung, die finanzielle Stärkung und kulturelle Transformation von Heidelberg vorantreiben“, so der Vorstandsvorsitzende, der zusätzlich ab nächstem Jahr die Funktion des Arbeitsdirektors übernehmen wird.
Für Monz ist von der Goltz kein unbeschriebenes Blatt. Neben ihrer Tätigkeit bei FMC sitzt sie seit April 2018 auch als stellvertretende Vorsitzende im Aufsichtsrat des Medizintechnikherstellers Carl Zeiss Meditec. Dort stand Monz vor seinem Wechsel zu Heidelberg viele Jahre lang ebenfalls als CEO an der Spitze.
Für von der Goltz wird es bei dem lange Zeit strauchelnden Maschinenbauer nun darum gehen, die von ihrem Vorgänger losgetretenen Transformationsmaßnahmen in nachhaltig profitables Wachstum umzumünzen. Unter der Ägide von Wassenberg, der spätestens im April nächsten Jahres zum Intralogistikkonzern Kion wechselt, wurden verlustbringende Geschäfte im Laufe der Zeit abgestoßen, die Belegschaft verkleinert und Mittel aus dem Pensionsfonds ins Unternehmen zurückgeholt. Auch die betriebliche Altersvorsorge wurde neu geregelt. Die Liquidität konnte dadurch verbessert und die Verschuldung deutlich gesenkt werden.