IW-Umfrage

Unternehmen werden pessimistischer

Deutsche Unternehmen werden immer pessimistischer. Einer Umfrage des Instituts der Deutschen Wirtschaft (IW) zufolge trüben sich die Erwartungen für Produktion, Beschäftigung und Investitionen ein.

Unternehmen werden pessimistischer

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Deutsche Unternehmen werden immer pessimistischer. Einer Umfrage des Instituts der Deutschen Wirtschaft (IW) zufolge trüben sich die Erwartungen für Produktion, Beschäftigung und Investitionen ein. Als Gründe führt das IW Belastungen durch die Corona-Pandemie und die unsichere geopolitische Lage infolge des Ukraine-Kriegs, steigende Energiekosten und allgemeine Preissteigerungen an.

Ein Viertel der fast 2300 befragten Unternehmen will 2022 weniger produzieren als 2021. Am drastischsten verschlechtert sich die Lage der Bauwirtschaft: Hier droht eine Rezession. „Die Gründe sind vielfältig: Es fehlt Material, Rohstoffe und Energie werden immer teurer, es gibt kaum Personal“, heißt es beim IW. Während die Industrie im Krisenmodus bleibt, verschlechtern sich die Aussichten der Dienstleister. Die Unternehmen suchen händeringend Personal, Massenentlassungen schließen sie aus. Im regionalen Vergleich haben laut IW Unternehmen aus Bayern und dem Südwesten die besten Erwartungen – wobei hier die Belastungen zuvor durch die Autokrise hoch waren.

Sorgen bereiten den IW-Forschern die Investitionspläne der Unternehmen. Der Anteil der Unternehmen, die mehr als zuvor investieren wollen, geht stetig zurück. Ausnahme sind die Dienstleister, die ihre Pläne stabil halten wollen. „Die Investitionslücke, die während der Corona-Pandemie entstanden ist, wird in diesem Jahr nicht geschlossen“, sagte IW-Konjunkturexperte Michael Grömling. Das werde das künftige Wachstumspotenzial in Deutschland spürbar bremsen und zugleich langwierige Defizite schaffen.        

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