Am deutschen Arbeitsmarkt setzt Stagnation ein

Arbeitslosenzahl verharrt im März auf dem Niveau des Vormonats - Beschäftigung steigt aber weiter

Am deutschen Arbeitsmarkt setzt Stagnation ein

ks Frankfurt – Die seit Jahren anhaltende Aufwärtsbewegung am deutschen Arbeitsmarkt ist ins Stocken geraten. So hat im März die saisonbereinigte Arbeitslosenzahl auf dem Februar-Niveau stagniert. Auf der anderen Seite aber steigt die Beschäftigung ungebrochen weiter.Die Bundesagentur für Arbeit sieht in dem Umstand, dass die übliche Frühjahrsbelebung ausgeblieben ist, keinen Hinweis auf eine grundlegende Verschlechterung der Lage am deutschen Arbeitsmarkt. “Wir können davon ausgehen, dass der Arbeitsmarkt an sich gut weiterläuft”, sagte BA-Chef Frank-Jürgen Weise bei der Vorstellung der neuesten Daten seines Hauses Reuters zufolge am Donnerstag in Nürnberg. Die Frühjahrsbelebung könne gar “nicht übermäßig” sein, weil durch den milden Winter weniger Arbeitslosigkeit aufgebaut worden sei. Durch die Flüchtlingszuwanderung werde die Zahl der Arbeitslosen allerdings im zweiten Halbjahr steigen.Die BA verzeichnete im März mit 2,845 Millionen Arbeitslosen unbereinigt 87 000 weniger als ein Jahr zuvor. Die Arbeitslosenquote sank um 0,3 Punkte auf 6,5 %.”Wir haben weiterhin die Tendenz, dass es im Arbeitsmarkt etwas besser läuft, als wir eigentlich erwarten”, sagte Weise. Erwerbstätigkeit und sozialversicherungspflichtige Beschäftigung legten weiter zu. So gab es laut Statistischem Bundesamt im Februar (letzter Wert) saisonbereinigt um 52 000 Beschäftigte mit Arbeitsort in Deutschland mehr als im Vormonat, nach + 76 000 im Januar und + 51 000 im Dezember. Die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung ist nach vorläufigen BA-Angaben, die bis Januar reichen, um 55 000 gestiegen, nach + 59 000 im Dezember.In der Statistik macht sich laut BA bereits bemerkbar, dass immer mehr Flüchtlinge arbeitslos gemeldet sind. Die Zahl der Arbeitslosen aus den acht großen Asylzugangsländern sei im Jahresvergleich um 54 000 auf 123 000 geschnellt, sagte BA-Vorstandsmitglied Raimund Becker. Allein die Zahl der erwerbslosen Syrer habe um 45 000 zugenommen.Für das Gesamtjahr rechnet die BA wegen des voraussichtlich guten ersten Halbjahres laut Weise mit einem leichten Rückgang der Arbeitslosigkeit auf “knapp unter 2,8 Millionen”. Gemessen am Umfeld und an den Risiken sei das “eine sehr, sehr gute Entwicklung im Arbeitsmarkt”, betonte er. Erst zum Ende des Jahres schlage sich die Fluchtmigration deutlich in der Statistik nieder.”Der Arbeitsmarkt ist aufnahmefähig, robust und für kommende Herausforderungen gewappnet”, erklärte Arbeitsministerin Andrea Nahles (SPD) in Berlin. Die Bundesvereinigung der Arbeitgeber forderte, “alle noch bestehenden Hürden” für den Arbeitsmarktzugang von Flüchtlingen aus dem Weg zu räumen.