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Amber Rudd könnte nach der Wahl Schatzkanzlerin werden

hip - Amber Rudd (53) wird von der konservativen britischen Presse bereits als mögliche Nachfolgerin von Schatzkanzler Philip Hammond (61) gehandelt. Die Innenministerin hatte Premierministerin Theresa May in der jüngsten BBC-Fernsehdebatte...

Amber Rudd könnte nach der Wahl Schatzkanzlerin werden

hip – Amber Rudd (53) wird von der konservativen britischen Presse bereits als mögliche Nachfolgerin von Schatzkanzler Philip Hammond (61) gehandelt. Die Innenministerin hatte Premierministerin Theresa May in der jüngsten BBC-Fernsehdebatte vertreten, obwohl ihr Vater zwei Tage zuvor gestorben war. Nach dem Massaker von Manchester trat sie als erste Vertreterin der Regierung an die Öffentlichkeit. Rudd gilt als treue Soldatin der Parteichefin. Um Hammond ist es dagegen still geworden. Das Verhältnis zwischen Schatzamt und 10 Downing Street ist schon seit einiger Zeit angespannt. “Spreadsheet Phil” musste im März die von ihm befürwortete Erhöhung der Sozialversicherungsbeiträge für Selbständige auf Druck von May wieder zurücknehmen (vgl. BZ vom 17. März). Schon damals zeigte sich, wie groß die Angst ist, auf dem Weg in den Brexit den Rückhalt in der Bevölkerung zu verlieren. Der jüngste Rückzieher Mays bei der Beteiligung von Hausbesitzern an den Kosten der häuslichen Pflege ist ein weiteres Indiz dafür.May lobte Rudd, die sich vor dem EU-Referendum für den Verbleib in der Staatengemeinschaft starkmachte, für ihr “exzellentes” Auftreten in der Fernsehdebatte. Labour-Chef Jeremy Corbyn, der sich in letzter Minute zur Teilnahme an der Sendung entschieden hatte, und Tim Farron, der Führer der Liberaldemokraten, sparten nicht mit Kritik am Fernbleiben der Regierungschefin.Rudds Karriere hatte nach dem Abschluss in Geschichte an der University of Edinburgh bei der Investmentbank J.P. Morgan begonnen. Ihr Vater Tony, der im Alter von 93 Jahren starb, war ein über die City hinaus bekannter Broker. Über ihre Mutter Ethne Fitzgerald gehört sie zu den Nachfahren von König Charles II (1630 – 1685) und seiner Mätresse Barbara Palmer. Ihr Bruder Roland Rudd gründete die PR-Firma Finsbury, die 2001 von WPP übernommen wurde. Tony Blairs Sohn Euan machte dort ein Praktikum. Roland gilt als Labour-Unterstützer und fungiert als Chairman der EU-freundlichen Denkfabrik Business for New Europe.Wie der “Telegraph” unter Berufung auf führende Mitglieder der Konservativen berichtet, ist unwahrscheinlich, dass es zur Neubesetzung wesentlicher Ämter kommt, wenn die Tories mit einer Mehrheit von weniger als 40 Mandaten aus der Wahl am 8. Juni hervorgehen sollten.