ZUKUNFT DER EUROZONE IM FOKUS

Anleger blicken mit Sorge auf Italiens Regierung

Sentix-Konjunkturindex bricht im Mai ein

Anleger blicken mit Sorge auf Italiens Regierung

ba Frankfurt – Private und institutionelle Anleger blicken mit großer Skepsis auf die neue Regierung in Rom. “Diese ist so stark, dass die Konjunkturerwartungen in der Eurozone regelrecht abkippen”, kommentiert Sentix-Geschäftsführer Manfred Hübner das Ergebnis der monatlichen Umfrage unter 920 Investoren. Der entsprechende Teilindex ist laut dem Analysehaus Sentix im Juni um 11,3 auf – 13,3 Punkte gerutscht und notiert nun auf dem niedrigsten Wert seit August 2012. Der Gesamtindex ist ebenfalls den fünften Monat in Folge gesunken – hier waren es 9,9 auf 9,3 Zähler. Ökonomen hatten hingegen nur ein Minus auf 18,5 Punkte erwartet. Die aktuelle Lage wurde gleichfalls schlechter als im Monat zuvor eingeschätzt.Neben den Euroland-Problemen belasten laut Hübner auch die in Kraft getretenen Strafzölle der USA auf Stahl und Aluminium. Allerdings scheine die Sorge der Anleger vor einem ausufernden Handelskonflikt derzeit noch geringer als die vor einer Neuauflage der Eurokrise durch die Regierung in Rom. Mit einer “ernsthaften Wachstumsabschwächung in der Eurozone” würden die Anleger so oder so rechnen.Besonders die deutsche Konjunktur sieht Hübner einem rauen Wind ausgesetzt, da sowohl Lage- als auch Erwartungskomponente spürbar nachgegeben haben: “Deutschland scheint besonders anfällig bei einer Ausweitung des Handelsstreits mit den USA. Zudem wirken Schlüsselsektoren, wie Autos und Banken, zunehmend angeschlagen.” Die US-Konjunktur hingegen vermittele “derzeit noch einen relativ robusten Eindruck”, wenn auch die Erwartungswerte weiter in den negativen Bereich gerutscht seien. Als globalen Hoffnungsträger bezeichnet Hübner die asiatische Region. Anleger würden die bislang besonnene Haltung der chinesischen Regierung honorieren.