ba Frankfurt – Dank der lockeren Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) und des stark gefallenen Ölpreises erwarten Anleger eine rasche konjunkturelle Erholung der Eurozone. Das entsprechende Konjunkturbarometer von Sentix für den Dezember zeige, dass der Währungsraum “seine jüngste rezessive Phase schlagartig hinter sich lässt”, teilte das Forschungsinstitut gestern mit. “Der Aufschwung kehrt zurück”, zog Sentix-Experte Sebastian Wanke das Resümee der Umfrage vom 4. bis 6. Dezember unter 954 Investoren.Der Sentix-Konjunkturindex für die Eurozone ist im Dezember um 9,4 Punkte auf – 2,5 Zähler geklettert. Volkswirte hatten einen Wert von – 9,0 Punkten nach – 11,9 Zählern im November erwartet, als der Indikator erstmals seit Juli wieder gestiegen war. Ursächlich für den deutlichen Anstieg war eine starke Aufhellung bei den Sechs-Monats-Erwartungen. Der Unterindikator legte um 14 auf 12 Punkte zu. Dieser “außergewöhnlich starke” Anstieg sei der drittstärkste Zuwachs, der je in der zwölfjährigen Historie des Stimmungsbarometers gemessen wurde, hieß es weiter, und daher “als Signal umso ernster zu nehmen”. Nur zwei Mal hätten sich die wirtschaftlichen Perspektiven der Investoren stärker aufgehellt: unmittelbar vor der deutschen Neuwahl im August 2005 und im Februar 2012, kurz bevor die EZB ihren zweiten LTRO durchgeführt hat. Aber auch die Beurteilung der aktuellen Lage habe sich verbessert.Angesichts der Umfrageergebnisse schreibt Wanke, dass EZB-Präsident Mario Draghi im Hinblick auf die Konjunkturerwartungen “anscheinend abermals alles richtig gemacht hat”. Die Hinweise auf ein breit angelegtes Wertpapier-Kaufprogramm durch die Notenbank dürften der Hauptgrund dafür sein, dass sich die Erwartungen der Anleger deutlich verbessert haben, hieß es weiter.Auch für Deutschland als größte Volkswirtschaft der Eurozone hellten sich die Erwartungen stark auf. “Die Konjunkturlokomotive für den Euroraum nimmt wieder Fahrt auf”, so Wanke. Mit Ausnahme von Japan verbesserten sich die Sentix-Konjunkturindizes auch für die übrigen Regionen.