Mehr als eine Million Menschen wollen die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) für den Sektor künstliche Intelligenz (KI) ausbilden. Prompter-Wettbewerbe werden organisiert, ähnlich wie Sportveranstaltungen. Zudem werden große Digitalkonzerne für den Standort geködert und Milliarden für die digitale Infrastruktur aufgewendet. Das alles hat nur ein Ziel: Die VAE sollen zum internationalen KI-Hub werden, wie Kronprinz Scheich Muhammad bin Rashid Al Maktoum beim Start der Initiative „One Million AI Prompters“ in Dubai darlegte. Sein Anspruch: Dubai soll zur zukunftsfähigsten Stadt werden und sich an die Spitze der KI-Innovation setzen.

Die Bestrebungen der VAE in Richtung KI sind vor dem Hintergrund zu sehen, dass sich diese Staaten auf eine Zeit nach dem Öl vorbereiten. In der Vergangenheit haben sie sich bereits auf Tourismus, Sport und Finanzdienstleistungen fokussiert. Die Entwicklung der KI bietet ihnen nun eine Einstiegsgelegenheit in eine völlig neue Branche. Und während sich die Industrieländer in den nächsten Jahren neben Aufbau und Integration von KI auch mit sozialen Problemen beim strukturellen Übergang beschäftigen müssen, weil viele Jobs verloren gehen, können die arabischen Länder mit ihren Ölmilliarden einen komplett neuen Sektor aufbauen und im Standortwettbewerb mit guten Rahmenbedingungen und guter Infrastruktur punkten. Laut Ankündigungen sollen bis 2031 bereits 40% des Bruttoinlandsprodukts mit künstlicher Intelligenz erwirtschaftet werden.

Ende Mai fand in Dubai die erste Weltmeisterschaft im „Prompt Engineering“ statt. KI-Prompts sind der Startbefehl für die KI, um auf dieser Basis die gewünschten Antworten zu liefern. Dabei ist die Syntax und Wortwahl entscheidend dafür, wie gut die gelieferten Ergebnisse sind. Diese technischen Fähigkeiten sind notwendig, um die Basis zu legen für die Arbeitskräfte von morgen, lässt sich KI-Staatsminister Omar Al Olama zitieren. Auch das soll internationale KI-Konzerne anlocken. In den VAE gibt es bereits seit 2019 eine KI-Universität, und der Staatsfonds Mubadala hat einen 100-Mrd.-Dollar-KI-Fonds eingerichtet.