"Arbeitnehmer gut für Globalisierung gerüstet"
jw Frankfurt – Die deutsche Wirtschaft ist überdurchschnittlich stark in die globale Arbeitsteilung integriert, und die Arbeitnehmer sind gut für die Herausforderungen der Globalisierung gerüstet. Das belegt der “OECD Skills Outlook 2017”. Nachholbedarf sieht die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) bei der Weiterbildung, insbesondere für Arbeitnehmer mit niedrigen Qualifikationen.Auf Basis der OECD “Survey of Adult Skills” (PIAAC) von 2013 analysiert der Bericht, inwiefern Länder von globalen Wertschöpfungsketten profitieren und welche Kompetenzen Arbeitskräfte in der globalen Wirtschaft benötigen. Neben kognitiven Fähigkeiten sind das auch Kommunikations- und Führungskompetenzen.Deutschlands Stärken sind die starke Einbindung in globale Wertschöpfungsketten – 40 % der Jobs in deutschen Betrieben hängen von der Auslandsnachfrage ab. Die Fähigkeiten der Arbeiter sind gut auf die Bedürfnisse der hoch technisierten Branchen, wie der Hightech-Produktion, abgestimmt. Die Kompetenzen der Bevölkerung unterstützen so die Branchenspezialisierung des Landes. Dies ist bei anderen Ländern, wie den USA, nicht der Fall. “Länder konkurrieren zunehmend auf Basis der Kompetenzen ihrer Arbeitskräfte. Ist der Skill-Mix der Beschäftigten an die Anforderungen hoch technisierter Industrien angepasst, bedeutet eine Spezialisierung in diesen Bereichen einen Wettbewerbsvorteil”, sagt Andreas Schleicher, Leiter des OECD-Bildungsdirektorats. “Ein hohes Kompetenzniveau sichert Arbeitsplätze gegen Abwanderung.”Allerdings fehlen den Deutschen kognitive und soziale Fähigkeiten, wie etwa in der Kommunikation oder im Management. Auch bei der Weiterbildung von Arbeitern mit niedrigen Qualifikationen hapert es. Die PIACC-Umfrage zeigt, dass 23 % aller Erwachsenen schlecht in literarischen und numerischen Bereichen abschneiden. Daher sollte schon möglichst früh, etwa im Vorschulbereich, mit der Bildung begonnen werden. Die OECD ruft Deutschland dazu auf, mehr an globalen Ausbildungs- und Innovationsnetzwerken teilzunehmen. Das Land ziehe immer noch zu wenig internationale Studenten und Forscher an.