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Arbeits­kosten steigen langsamer als Inflation

Die Coronakrise hat den Faktor Arbeit relativ verteuert. Im europaweiten Vergleich stiegen die Arbeitskosten in Deutschland jedoch nur moderat.

Arbeits­kosten steigen langsamer als Inflation

BZ Frankfurt

Die Arbeitskosten in Deutschland wachsen langsamer als die Inflation. Der Faktor Arbeit hat sich den aktuellen Daten des Statistischen Bundesamtes (Destatis) zufolge Ende 2021 nicht so stark verteuert wie Waren und Dienstleistungen. Bruttoverdienste und Lohnnebenkosten wuchsen im Schlussquartal 2021 um 2,4% im Vergleich zum Vorjahresquartal. Die Verbraucherpreise nahmen im selben Zeitraum um 3,9% zu.

Die Arbeitskosten waren 5,6% höher als im Vergleichsquartal 2019 vor der Coronakrise. Dabei wirkte sich insbesondere die geringere Zahl gesamtwirtschaftlich geleisteter Ar­beitsstunden aus, wie die Statistiker erläuterten. Die Corona-Einschränkungen hatten in fast allen Branchen zu mehr Kurzarbeit geführt und die Kosten pro Stunde damit relativ verteuert. Die Nebenkosten zogen zudem stärker an als die Bruttoverdienste.

Europaweit legten die Daten erst für das Sommerquartal zu. Im europäischen Vergleich stiegen die deutschen Arbeitskosten moderat. Die jahresbezogene Steigerung hierzulande um 2,2% für das dritte Quartal 2021 lag deutlich unter dem EU-Schnitt von 2,9%. In Griechenland sanken die Arbeitskosten im Sommer sogar um 1,1%, während sie in Osteuropa kletterten – mit Litauen (+15,5%) und Bulgarien (+12,3%) an der Spitze.