hip London – Die Arbeitslosigkeit wird in Großbritannien zwar immer noch durch staatliche Corona-Hilfsmaßnahmen künstlich niedrig gehalten. Wie das Statistikamt ONS mitteilt, ist die Arbeitslosenquote in den drei Monaten bis Juli dennoch von 3,9 % auf 4,1 % gestiegen. Damit ist sie immer noch weit von den 7,5 % entfernt, die von der Bank of England für das Jahresende prognostiziert werden. Die Beschäftigungsquote bewegte sich mit 76,5 % in der Nähe ihrer vor Ausbruch der Pandemie erreichten historischen Höchststände. Allerdings ist das Coronavirus Job Retention Scheme, für das zeitweise neun Millionen Menschen angemeldet waren, auch noch nicht ausgelaufen. Die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten ging seit März um 695 000 zurück.Jüngere Menschen sind besonders betroffen. Für 18- bis 24-jährige stieg die Arbeitslosenquote von 10,7 % auf 12,3 %. Die Entlassungen bewegten sich auf einem zuletzt 2012 gesehenen Niveau, während die Zahl der Stellenausschreibungen um rund die Hälfte niedriger lag als im Januar. Der Deutsche-Bank-Volkswirt Sanjay Raja hält einen weiteren Anstieg der Arbeitslosenquote für unvermeidlich. Er verwies zudem darauf, dass sich die Zahl der geleisteten Arbeitsstunden weiterhin um ein Fünftel unter dem Vorkrisenniveau bewegt.Am Vortag versandete die Tory-Hinterbänklerrevolte gegen die zweite Lesung des Binnenmarktgesetzes. Lediglich zwei Abgeordnete stimmten gegen das Gesetz. Allerdings enthielten sich 32. Die Regierung verfügt im Unterhaus über eine Mehrheit von 80 Mandaten.