ths Madrid – Die Arbeitslosenquote ist in Spanien erstmals seit sechs Jahren wieder unter 20 % gesunken, wie die vierteljährliche Erhebung EPA des Nationalen Statistikamtes INE ergibt. Zwischen Juli und September entstanden demnach 226 500 neue Arbeitsplätze, fast ausschließlich in der Privatwirtschaft. Mit 4,32 Millionen Personen beträgt die Arbeitslosenquote nun 18,9 %. Allerdings bestätigte die EPA, die als zuverlässigster Gradmesser für den spanischen Arbeitsmarkt gilt, dass im dritten Quartal die Tendenz hin zu prekären Beschäftigungsverhältnissen stark zunahm. So sank die Zahl der unbefristeten Verträge um 29 000, während andererseits 246 000 Zeitarbeitsstellen entstanden. Dies erklärt sich laut Wirtschaftsministerium durch den gegenwärtigen Boom in der Tourismusbranche.Der amtierende Ministerpräsident Mariano Rajoy warnte die Oppositionsparteien derweil im Parlament davor, die Arbeitsmarktreform seiner Regierung zu kippen. Rajoy muss fortan mit einer Minderheitsregierung weitermachen, wenn er vom Parlament wiedergewählt wird. Beim ersten Votum am Donnerstagabend stimmten nur 170 der 350 Abgeordneten für den Kandidaten – die seiner Volkspartei, der liberalen Ciudadanos und einer kanarischen Regionalpartei – und die restlichen gegen ihn. Im zweiten Wahlgang am Samstag, bei dem eine einfache Mehrheit reicht, werden die Sozialisten dann per Enthaltung die Wiederwahl Rajoys ermöglichen.