Arbeitslosigkeit in Spanien steigt so stark an wie noch nie

Coronakrise vernichtet im März fast 900 000 Jobs

Arbeitslosigkeit in Spanien steigt so stark an wie noch nie

ths Madrid – Die Corona-Pandemie hat in Spanien im März den größten Abbau von Arbeitsplätzen in der Geschichte des Landes verursacht. Die staatliche Sozialversicherung zählte Ende des Monats fast 900 000 Beitragszahler weniger als im Februar, wie das zuständige Ministerium gestern mitteilte. Gleichzeitig meldeten sich gut 300 000 Menschen mehr arbeitslos, wodurch die Gesamtzahl der bei den Ämtern registrierten Erwerbslosen auf 3,55 Millionen stieg. Die Diskrepanz zwischen beiden Zahlen erklärt sich nach Angaben von Arbeitsministerin Yolanda Díaz dadurch, dass viele der Menschen, die ihren Job verloren haben, sich noch nicht für die Arbeitslosenhilfe angemeldet hätten.Besonders hart traf es erwartungsgemäß die Tourismusbranche, die völlig zum Stillstand gekommen ist. Auch das Baugewerbe steht still, wie auch weite Bereiche der Industrie. Mit der Verhängung des Alarmzustandes am 14. März mussten in Spanien Gastwirtschaften und der Einzelhandel, bis auf Lebensmittelgeschäfte, schließen. Seit dieser Woche müssen alle “nicht essenziellen” Branchen ruhen, um die Mobilität und damit die Verbreitung des Virus einzuschränken. Spanien hat mit Italien die meisten Infektionsfälle.Ein strukturelles Problem des spanischen Arbeitsmarktes wurde durch die Krise nun verschärft. Denn mehr als eine halbe Million der vernichteten Arbeitsplätze entfiel auf Zeitverträge. Dabei war die Entwicklung zu Beginn des Monats positiv, bevor die Pandemie das Land weitgehend lahmlegte. Díaz erklärte, dass bis heute 620 000 Anträge auf temporäre Freistellung der Angestellten, die der Kurzarbeit nachempfundene sogenannten ERTE, genehmigt wurden. Allerdings seien diesbezüglich noch nicht alle Daten bei der Zentralregierung eingegangen.