ba Frankfurt – Der deutsche Arbeitsmarkt ist bislang noch vergleichsweise unbeschadet durch die Coronakrise gekommen, doch erste Indikatoren zeigen, dass sich die Bremsspuren bald vertiefen. So ist das Ifo-Beschäftigungsbarometer im Mai zwar um 2,0 auf 88,3 Punkte gestiegen, die Unternehmen gehen aber dennoch weiter von sinkenden Mitarbeiterzahlen aus. Trotz des Anstiegs des Ifo-Barometers “wird die Zahl der Entlassungen die der Einstellungen weiter übersteigen”, kommentierte Ifo-Experte Klaus Wohlrabe die Auswertung aus der monatlichen Umfrage unter 9 000 Unternehmen: “Die Arbeitslosigkeit in Deutschland wird somit zunehmen.”In drei Sektoren konnte sich das Frühbarometer wieder erholen, nachdem es im April in allen vier Sektoren stark gefallen war. Nur in der Industrie, die weiter mit unterbrochenen Lieferketten zu kämpfen hat, haben erneut mehr Unternehmen von tendenziell sinkenden Mitarbeiterzahlen berichtet. Den kräftigsten Anstieg des Barometers verzeichnet das Ifo-Institut bei den Dienstleistern, gefolgt vom Handel. In den meisten Branchen gebe es aber weiter eher Entlassungen.Als Lichtblick bezeichnete Wohlrabe die Wirtschafts- und Steuerberater sowie die Wirtschaftsprüfer, die wieder mehr Personal einstellen wollen. Gleiches gelte für den Nahrungsmittel-Einzelhandel sowie die Fahrrad-Händler, die auch über eine hohe Reparatur-Nachfrage berichten.