Asien-Pazifik-Region droht Konjunkturabkühlung

ADB senkt Wachstumsprognose

Asien-Pazifik-Region droht Konjunkturabkühlung

Reuters Manila – Der Abschwung der Weltkonjunktur wird laut Experten auch vor der Asien-Pazifik-Region nicht haltmachen. Der Zuwachs in dem 45 Länder umfassenden Wirtschaftsraum (Developing Asia) werde 2019 das zweite Jahr in Folge sinken und der Trend werde sich 2020 fortsetzen, teilte die Asiatische Entwicklungsbank (ADB) am Mittwoch mit. Sie kappte ihre bisherige Prognose für die Region in diesem Jahr auf 5,7 %, nach bislang geschätzten 5,8 %. 2020 wird mit nur noch 5,6 % gerechnet, der geringste Zuwachs seit fast 20 Jahren. 2017 hatte es noch zu 6,2 % gereicht, 2018 zu voraussichtlich 5,9 %.Die größten Risiken für die Weltwirtschaft sieht die ADB im US-Handelsstreit mit China sowie in einem ungeordneten Brexit. Man müsse aber auch die Konjunkturabkühlung in China im Blick behalten. Auch wenn die Regierung in Peking die Wirtschaft im Land stütze, werde dies nicht ausreichen, um sie zu Wachstumsraten wie etwa in den Jahren 2008 oder 2009 zurückzuführen. Damals lag das Plus bei mehr als 9 %.Für China sagt die ADB nach 6,6 % Wachstum 2018 für das laufende 6,3 % und 6,1 % für das kommende Jahr voraus. Auch die USA rechnen mit einer Abkühlung. Nach früheren Angaben der Notenbank wird sich der US-Zuwachs von rund 2,8 % im Jahr 2018 auf 2,1 % 2019 und 1,9 % 2020 abschwächen. Für 2021 sagt die Fed 1,8 % voraus. Zu den Lichtblicken gehört für die ADB Indien. Hier erwartet sie nach einem Plus von 7 % im abgelaufenen Jahr Zuwächse von 7,2 % 2019 und 7,3 % 2020.Die Entwicklungs- und Förderbank ADB, die ähnlich wie der IWF und die Weltbank arbeitet, hat ihren Sitz in Manila auf den Philippinen. Sie hat sich die Armutsbekämpfung in Asien und der Pazifikregion auf die Fahnen geschrieben. Dazu fördert sie die wirtschaftliche Entwicklung und Zusammenarbeit der Länder, etwa durch die Vergabe von Krediten. Sie wird von 68 Mitgliedsländern getragen.