Asien und Europa in Problemen vereint

KfW wirbt für Zusammenarbeit in Fragen der demografischen Alterung

Asien und Europa in Problemen vereint

lz Frankfurt – Die Volkswirtschaften Asiens und Europas sind nicht nur hinsichtlich der Investitions- und Handelsbeziehungen eng miteinander verflochten, sondern ihnen blüht auch im Hinblick auf die demografische Entwicklung ein vergleichbares Schicksal, was sie miteinander verbindet. Darum halten die KfW-Volkswirte eine verstärkte politische Zusammenarbeit auf diesem Gebiet ebenfalls für geboten. Es wachse die Erkenntnis, dass beide Regionen ähnliche Zukunftsaufgaben bewältigen müssen, heißt es in einer KfW-Studie im Vorfeld der Jahrestagung der Asia Development Bank (ADB) nächste Woche in Frankfurt.Immerhin stieg der Warenhandel Europas mit den asiatischen Entwicklungs- und Schwellenländern zwischen 2000 und 2014 um das 3,6-Fache von 344 auf 1 250 Mrd. US-Dollar. Wichtigster Handelspartner der EU in Asien ist China. Der betreffende Anteil am gemeinsamen Warenaustausch stieg in diesem Zeitraum sogar von 19 auf 47 %.Zwar ist die Verschuldung der asiatischen Länder nach Angaben der KfW-Volkswirte derzeit noch kein Problem, doch bestehe die Gefahr, dass bei ernsten Wachstumsproblemen Kapital abgezogen wird, was dann zu Finanzierungsproblemen – im Extremfall sogar zu Zahlungsbilanzkrisen – führen könnte.Um das künftige Wachstum stabil zu halten, werben die Ökonomen deshalb damit, gemeinsam an die Probleme heranzugehen, die beide Regionen bedrücken. Sowohl in Asien wie in Europa zeichneten sich etwa ein starker Bevölkerungsrückgang und eine Überalterung der Gesellschaft ab. Der Anteil der Nichterwerbstätigen an den Erwerbstätigen werde in Asien zum Ende des Jahrhunderts von derzeit um die 50 % auf bis fast 80 % zulegen. In Europa steige dieser Wert sogar auf über 85 %. Benötigt werde eine Rentenversicherung, die für alle ein im Alter menschenwürdiges Einkommen gewährleistet, sowie ein Gesundheitssystem, das dem besonderen Bedarf von Senioren Rechnung trage und für diese bezahlbar sei, heißt es in der Studie. Die Erwerbstätigkeit von Frauen und von Senioren müsse erhöht werden und die Arbeitsmärkte für Zuwanderer geöffnet werden.Alle diese Fragen stellten sich sowohl in Developing Asia als auch in der EU – unterschiedlich seien lediglich die örtlichen Gegebenheiten. Das lege eine Zusammenarbeit in diesen Fragen nahe.