Auf dem Weg zur WTO 2.0

Jack Ma lässt beim Apec-Gipfel die Visionen spielen

Auf dem Weg zur WTO 2.0

nh Schanghai – Freihandelsabkommen sind auf dem Apec-Gipfeltreffen ein großes Thema und Chinas Vorzeigeunternehmer Jack Ma hat in Manila neue Ideen zu Welthandelsfragen auf die große Bühne gebracht. Der zu den drei reichsten Männern im Reich der Mitte zählende Gründer und Chairman des chinesischen E-Commerce-Riesen Alibaba ließ in Manila die Vision eines Welthandelsabkommens aufkommen, dass frei von politischen Interessen formuliert sein soll und in den Dienst der Armutsbekämpfung gestellt wird. “Handel ist Freiheit, Handel ist ein Menschenrecht” – so die Botschaft des Onlinehandelgurus. Ärmere Nationen und kleinere Unternehmen sollten stärker vom globalisierten Handel profitieren.Um den “Kleinen” zu helfen, schlägt Ma vor, Unternehmen mit weniger als 1 Mill. Euro Jahresumsatz beim grenzüberschreitenden Verkauf ihrer Produkte von sämtlichen Zöllen und Tarifen zu befreien. Die Welthandelsorganisation WTO habe in den letzten 20 Jahren großen Unternehmen viele Vorteile verschafft, nun seien die Kleinen an der Reihe. Ma hält gleich zwei Namensvarianten aus ihm vertrauten Internetwelten für seine Initiative bereit, nämlich “WTO 2.0” oder “E-WTO”. Letzteres wäre aber wohl ein Fingerzeig, dass in erster Linie die E-Commerce-Branche in den Genuss von Zollbefreiungen kommen soll.