Aufkommende Deflationssorgen in der Schweiz
Aufkommende Deflationssorgen
in der Schweiz
Die ohnehin schon recht niedrige Inflation in der Schweiz hat sich im Oktober unerwartet nochmals abgeschwächt. Die jährliche Inflationsrate fällt von 0,8% auf 0,6%, wie das Schweizer Statistikamt am Freitag mitteilte. Auch die Kernrate als Indikator für den mittelfristigen Inflationstrend gab nach. Sie liegt nun bei 0,8%, nach zuvor 1,0%.
Die Schweizerische Nationalbank (SNB) strebt eine Inflation im Bereich von 0 bis 2% an. Nun nehmen die Sorgen zu, dass sich die Teuerung dem unteren Rand dieses Zielbereichs weiter nähert oder es gar unterschreitet – die Schweiz also in eine Deflation rutscht. Sinkende Preise gelten Ökonomen als gefährlich für die wirtschaftliche Entwicklung, da sie die Nachfrage von Unternehmen und Privathaushalte reduzieren und so einen wirtschaftlichen Abschwung auslösen können. Der ist für eine Notenbank mit Geldpolitik nur schwer zu bekämpfen. Aus diesem Grund definieren Notenbanken weltweit Preisstabilität als eine moderate Inflation und nicht als eine Inflation von 0%.
Die SNB dürfte im Dezember eine weitere Zinssenkung beschließen, um so den Inflationsdruck zu erhöhen. Notenbankpräsident Martin Schlegel sagte zudem jüngst, dass negative Zinsen Teil des Werkzeugkastens der SNB seien und nicht ausgeschlossen werden könnten. Zudem kündigte die SNB mögliche Deviseninterventionen an, sollte der Franken wegen der US-Wahl deutlich aufwerten.