Der Online-Gebrauchtwagenhändler Auto1 hat im ersten Quartal von den steigenden Preisen für Gebrauchtwagen profitiert und insgesamt im Rahmen der Analystenerwartungen abgeschnitten. Die Prognose für das Gesamtjahr hält der SDax-Konzern stabil. Die Aktie kletterte am Mittwoch zeitweise mehr als 5 %. Im Vergleich mit dem Jahresbeginn liegt das Papier mehr als drei Fünftel im Minus.

„Das erste Quartal war ein weiteres starkes Quartal für uns, nach einem besonders erfolgreichen Jahr 2021“, preist CEO und Mitgründer Christian Bertermann die Geschäftsentwicklung. Der Umsatz kletterte um mehr als vier Fünftel auf gut 1,6 Mrd. Euro, während die Zahl der abgesetzten Fahrzeuge um knapp 30 % auf 169 610 zulegte. Das von Analysten viel beachtete Rohergebnis pro Einheit kam von 662 Euro auf 731 Euro voran. In der Retailsparte Autohero, deren Umsatz von 97 Mill. Euro auf 244 Mill. Euro sprang, machte das Rohergebnis pro Einheit einen Satz von 255 Euro auf 718 Euro, was Auto1 bereits vor vier Wochen mitgeteilt hatte (vgl. BZ vom 13. April). „Der deutliche Anstieg beim Rohergebnis pro Fahrzeug bei Autohero zeigt die Stärke unserer Plattform als auch unseren zunehmenden Fokus auf Profitabilität in den nächsten Quartalen“, betonte Bertermann. Die Botschaft dürfte bei Investoren gut ankommen. Sie haben in den vergangenen Monaten immer weniger Geduld mit skalierenden Geschäftsmodellen wie Auto1 gezeigt, wenn kein direkter Weg in die Gewinnzone erkennbar ist. Im nächsten Jahr soll der Rohertrag pro Einheit bereits 1000 Euro betragen. Langfristig peilt Auto1 einen Rohertrag von mehr als 3000 Euro pro Wagen an.

Für das laufende Jahr erwartet der Konzern weiter einen Umsatz von 5,7 bis 6,8 Mrd. Euro. Der Bruttogewinn wird in der Spanne von 470 bis 580 Mill. Euro prognostiziert. Die Marge auf Ebene des bereinigten Ergebnisses vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) soll zum Jahresende zwischen −2% und −3% liegen.