Bank of England plant für einen Brexit vor

IWF warnt vor Risiken eines EU-Austritts

Bank of England plant für einen Brexit vor

hip London – Die Bank of England hat mit den Vorbereitungen für den Fall begonnen, dass sich die Bevölkerung am 23. Juni für den Austritt des Landes aus der EU entscheidet. “Wir treffen keine Annahmen über den möglichen Ausgang des Referendums”, sagte Notenbankchef Mark Carney vor Parlamentariern. Stattdessen beobachte man das Marktgeschehen und die Stimmungsindikatoren. Die bei der Zentralbank angesiedelte Bankenaufsicht halte sich über Notfallpläne der Institute auf dem Laufenden. Auch die Geldpolitiker Minouche Shafik, Gertjan Vlieghe und Martin Weale traten vor dem Finanzausschuss des britischen Unterhauses auf. Die Volkswirte von Barclays machten dabei eine etwas stärkere Tendenz zu einer weiterhin lockeren Geldpolitik aus. Carney schloss jedoch aus, dass die Bank of England auf negative Zinsen zurückgreifen könnte.Der Internationale Währungsfonds (IWF) warnte im Abschlussbericht der Artikel-IV-Konsultationen mit Großbritannien vor den Risiken der kommenden Volksabstimmung über die Zukunft des Landes in Europa für den “relativ positiven Ausblick” für die wirtschaftliche Entwicklung. Der IWF geht davon aus, dass die Volkswirtschaft in den kommenden Jahren um jeweils 2,2 % wachsen wird. IWF-Chefin Christine Lagarde warnte in einem Fernsehinterview vor den Folgen eines Brexits. “Meine Ahnung ist, dass das mit Sicherheit für alle Seiten negativ sein würde”, sagte sie CNN Money. Diejenigen, die blieben, wären künftig weniger. Und diejenigen, die gingen, müssten auf die bisherigen Vereinfachungen beim Warenaustausch verzichten. Dem Verband des verarbeitenden Gewerbes EEF zufolge droht ein “Abgrund der Unsicherheit und des Risikos”, die EU-Mitgliedschaft biete dagegen Sicherheit.Die Volkswirte des IWF lobten die bisherigen fiskalischen Konsolidierungsbemühungen von Schatzkanzler George Osborne und stellten sich hinter die für die Zukunft geplante Sparpolitik. Wichtig sei, die Ausgaben für Bildung, Gesundheitswesen und Infrastruktur beizubehalten. Die Entwicklung am Immobilienmarkt sei trotz der jüngsten Entschleunigung der Preisentwicklung problematisch.