Bank of Japan erwartet stärkeres Wachstum

Notenbank hält trotzdem an lockerem Kurs fest

Bank of Japan erwartet stärkeres Wachstum

mf Tokio – Bei ihrem ersten Treffen im neuen Jahr hat die Führung der Bank of Japan ihre ultralockere Geldpolitik nicht angefasst. Zugleich zeigten sich die Währungshüter beim Wachstum zuversichtlicher und bei den Preisen vorsichtiger. Für ihre Haltung nannte die Bank of Japan (BoJ) zwei Gründe. Zum einen hätten die Risiken beim Ausblick für die Weltwirtschaft “etwas nachgelassen”, auch wenn sie “groß” blieben, erklärte Gouverneur Haruhiko Kuroda. Die Einschätzung bezog sich auf die handelspolitische Entspannung zwischen China und den USA. Zum anderen werde ein staatliches Stimuluspaket von 13,2 Bill. Yen (110 Mrd. Euro) die Konjunktur unterstützen.Für das im März auslaufende Fiskaljahr sagt die BoJ nun ein Wachstum von 0,8 % statt 0,6 % voraus. Die Prognose für das neue Haushaltsjahr ab April hob sie um 0,2 Punkte auf 0,9 % an. “Japans Wirtschaft wächst mit einer angemessenen Geschwindigkeit”, sagte Kuroda. “Der Arbeitsmarkt wird enger, aber das Lohnwachstum bleibt schwach.” Zu dieser Bewertung passte die Eintrübung des Preisausblicks. Das zu Ende gehende Fiskaljahr wird nach Ansicht der BoJ nun mit 0,6 % statt 0,7 % Inflation abgeschlossen. Die Teuerung im Jahr 2020 schätzt die Notenbank jetzt auf 1,0 % statt auf 1,1 %. Kuroda machte die Energiekosten und die Auswirkungen von zwei Taifun-Katastrophen für die schwache Kerninflation (ohne die schwankungsanfälligen Preise für Lebensmittel und Energie) von zuletzt 0,5 % verantwortlich.Über die Geldpolitik von 2020 herrscht keine Einigkeit. So erwartet Barclays Japan eine Justierung der Geldpolitik, weil die negativen Folgen dauerhafter Niedrigzinsen und von Wertpapierkäufen zunähmen. Doch Gouverneur Kuroda verweigerte ein Signal in diese Richtung. “Es ist zu früh, um eine Überprüfung des geldpolitischen Rahmens zu erwägen”, bekräftigte der BoJ-Chef.