Bankenvolkswirte bleiben optimistisch

BdB-Chefökonomen erwarten nur leicht schwächeres Wachstum

Bankenvolkswirte bleiben optimistisch

ba Frankfurt – Die Chefvolkswirte des privaten Kreditgewerbes blicken optimistisch auf die Entwicklung der Weltwirtschaft in den kommenden beiden Jahren. Zwar hätten die Risiken in den vergangenen sechs Monaten erheblich zugenommen, aus heutiger Sicht wäre aber das wahrscheinlichste Szenario, dass sie “nur im begrenzten Umfang zum Tragen kommen und die Weltwirtschaft nicht aus der Bahn gerät”, wie es in der neuen halbjährlichen Konjunkturprognose heißt, die am Donnerstag veröffentlicht wird und der Börsen-Zeitung vorab vorlag. Für 2018 sagen die Ökonomen ein Weltwirtschaftswachstum von 3,9 % und für 2019 von 3,7 % voraus.Prägend seien vor allem die virulenten Handelsstreitigkeiten, die bereits zu Schrammen bei der Investitionsbereitschaft geführt hätten. Für eine gewisse Entschärfung der Handelsauseinandersetzungen spreche aber etwa, dass die Rückwirkungen auf Wechselkurse, Kapitalverkehr und länderübergreifende Produktionsketten stärker ins Bewusstsein der wirtschaftspolitischen Akteure geraten würden. Hinzu komme, “dass die Zahl derjenigen, die sich verständigen müssten, durchaus überschaubar ist”, heißt es in der Prognose weiter. Zudem verweisen die Ökonomen auf die Bemühungen um den Ausbau der Handelsbeziehungen, wie das jüngst abgeschlossene Handelsabkommen zwischen der EU und Japan oder die Freihandelsgespräche zwischen der EU sowie Australien und Neuseeland. Auch der zweite prägende Risikofaktor – die wirtschaftspolitischen Probleme in einigen Schwellenländern – dürfte laut den Ökonomen für die Weltwirtschaft “handhabbar sein”.Gestützt werde das globale Wachstum auch von der US-Wirtschaft, die dank des Sonderbooms infolge der Steuersenkungen und höherer Staatsausgaben 2018 um rund 3 % zulegen dürfte. Für 2019 erwarten die Ökonomen eine Wachstumsrate von rund 2,5 % und damit weiter deutlich stärker als im langfristigen Trend. Auch im Euroraum dürfte die Binnenkonjunktur robust bleiben und von der Beschäftigungsentwicklung getragen werden. Bereits in diesem Jahr könnte die Arbeitslosenquote unter 8 % sinken. Für 2018 und 2019 prognostiziert der BdB ein Wirtschaftswachstum von 2,0 % und 1,8 % nach einem Plus von 2,4 % im Jahr 2017. Dabei sei hervorzuheben, dass “sich in vielen Eurostaaten die in den letzten Jahren eingeleiteten Wirtschaftsreformen inzwischen auszahlen”, insbesondere in Spanien, Irland, Portugal und Zypern. Bedauerlich sei daher die Entscheidung der italienischen Regierung, die Rentenreform zurückzudrehen.