Basis für Zinsanhebung in USA wird breiter

Robuste Nachfrage im Einzelhandel

Basis für Zinsanhebung in USA wird breiter

det Washington – Robuste Nachfrage im US-Einzelhandel und steigende Preise für Dienstleistungen haben Analysten in der Überzeugung bestärkt, dass die US-Notenbank Federal Reserve in wenigen Tagen ihre erste Leitzinserhöhung seit 2006 beschließen wird. Verbraucher zeichnen sich weiterhin durch verhaltenen Optimismus aus, bleiben in ihrer Bewertung der allgemeinen Konjunkturaussichten aber vorsichtig.Getrieben von einem kräftigen Auftakt des Weihnachtsgeschäfts kletterten die Umsätze der Einzelhandelsunternehmen im November binnen Monatsfrist letztlich jedoch nur um 0,2 %. Werden aber die schwankungsanfälligen Benzin- und Autoverkäufe ausgeklammert, legte die Kernrate um solide 0,5 % und im Jahresvergleich um 3,6 % zu.Werden aus der Kernrate ferner Baumaterial und Gastronomie gestrichen, dann zogen die Umsätze um 0,6 % an. Da diese Zusammensetzung am engsten mit der Verbraucherkomponente bei der Berechnung des Bruttoinlandsprodukts (BIP) korreliert, betrachten Ökonomen die Einzelhandelsstatistik unterm Strich als Signal einer andauernden, robusten Erholung, die der Fed einen weiteren Anstoß geben dürfte, an der Zinsschraube zu drehen. Erzeugerpreise steigenDie Verteuerung der Dienstleistungen drückte laut Handelsministerium im November die Erzeugerpreise um 0,3 % nach oben. Erwartet hatten Volkswirte einen gegenüber Oktober unveränderten Wert. Im Oktober waren die Erzeugerpreise um 0,4 % gesunken. Gegenüber dem Vergleichsmonat des Vorjahres gaben die Preise um 1,1 % nach, dies nach einem Minus von 1,6 % im Oktober. Damit ist die Jahresrate zehn Monate in Folge geschrumpft.Ohne Berücksichtigung der volatilen Energie- und Lebensmittelpreise stiegen die Erzeugerpreise um 0,3 % und im Jahresvergleich um 0,5 %. Die aktuelle Statistik wird von Volkswirten jedenfalls als Zeichen eines soliden, vom Dienstleistungssektor getragenen Aufschwungs gesehen, der die Währungshüter ebenfalls ermutigen dürfte, kommenden Mittwoch die erwartete Leitzinserhöhung zu beschließen.Relativ zuversichtlich bleiben auch die Konsumenten, deren Ausgaben mehr als zwei Drittel des BIP ausmachen, in ihrer Bewertung der Wirtschaftslage. Wie aus dem von der Universität von Michigan ermittelten Index der Verbrauchererwartungen hervorgeht, schätzen Konsumenten die gegenwärtige Konjunkturlage weiterhin positiv ein, sind mit Blick auf die Zukunft aber skeptischer. Der vorläufige Wert für Dezember kletterte von 91,3 zum Abschluss des Vormonats auf 91,8 Punkte und verzeichnete damit den dritten Anstieg in Folge. Die Zahl lag allerdings leicht unter den Markterwartungen.Der Durchschnittswert für das laufende Jahr hat damit den höchsten Stand seit 2004 erreicht. “Wichtig ist, dass der aktuelle Index Stärke bei den privaten Finanzen ebenso wie die Absichten der Verbraucher widerspiegelt, im kommenden Jahr ihre Ausgaben zu erhöhen”, sagte Chefökonom Richard Curtin, Leiter der monatlichen Studie.