BDI und Gewerkschaft gegen Gabriels Klimabeitrag

Alternative soll ein Viertel der Berliner Pläne kosten

BDI und Gewerkschaft gegen Gabriels Klimabeitrag

ge Berlin – Der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) und die Gewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie (IG BCE) gehen gemeinsam gegen den von Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel geplanten Klimabeitrag von Kohlekraftwerken vor. Mit einer Klimaschutzreserve sowie dem stärkeren Ausbau der Kraft-Wärme-Kopplung könnte das angestrebte Minderungsziel von 22 Mill. Tonnen CO2 ebenso erreicht werden – allerdings deutlich sozialverträglicher und günstiger. Nach Berechnungen der beauftragten Beratungsfirma Frontier Economics kosteten die alternativen Maßnahmen “nur” 1,1 Mrd. Euro im Jahr 2020, während der Klimabeitrag des Ministeriums für die Verbraucher Mehrkosten von 4,3 Mrd. zur Folge hätte – also fast viermal so viel. Die Alternativen hatte die IG BCE ins Spiel gebracht, weil der Klimabeitrag für alte Braunkohlekraftwerke 40 000 Arbeitsplätze im rheinischen und in den ostdeutschen Braunkohlegebieten gefährde. Hinzu kämen durch höherer Strompreise weitere 70 000 Stellen in energieintensiven Unternehmen.Bundesumweltministerin Barbara Hendricks lehnt jedoch diese Vorschläge ab, da sie zu teuer seien. Hintergrund des Streits ist, dass Berlin die versprochene CO2-Einsparung von 40 % gegenüber 1990 absehbar nicht schafft. Deshalb soll die Energiewirtschaft zusätzliche 22 Mill. Tonen CO2 vermeiden.