Berlin will CO2-Ziele streng überprüfen

Klimagipfel soll Sog für ambitionierte Schadstoffminderungen entwickeln

Berlin will CO2-Ziele streng überprüfen

ge Berlin – Der am Montag beginnende Weltklimagipfel soll nach Ansicht der Bundesregierung einen einheitlichen und transparenten Überprüfungsmechanismus beschließen für die Reduzierung von Treibhausgasen – allen voran Kohlendioxid (CO2). Langfristig müsse die UN-Klimakonferenz auf den Ausstieg aus der Nutzung fossiler Energien wie Kohle und Öl dringen, damit die Klimaerwärmung auf unter zwei Grad begrenzt werden könne, hieß es gestern in Regierungskreisen. Vor dem Mammuttreffen, zu dem am Eröffnungstag mehr als 150 Staats- und Regierungschefs in Paris erwartet werden, hatten 177 Staaten nationale Selbstverpflichtungen zur Minderung ihrer CO2-Emissionen eingereicht – was Berlin optimistisch stimmt.Allerdings reichen diese Zusagen bei weitem nicht aus, um das Zwei-Grad-Ziel zu erreichen. Mit diesen Zielen sei es allenfalls möglich, den Anstieg der globalen Durchschnittstemperatur bis zum Jahr 2100 auf weniger als drei Grad zu begrenzen, zitiert Deutsche Bank Research eine Schätzung der UN-Klimarahmenkonvention. Umso wichtiger ist es für die Bundesregierung, diese (unzureichenden) Zugeständnisse wenigstens streng und spätestens alle fünf Jahre zu kontrollieren. Darüber hinaus sollten die Klimaziele in regelmäßigen Abständen verschärft werden.Das “Elefantentreffen” zu Beginn der zweiwöchigen Klimakonferenz soll Leitplanken aufstellen für die anschließenden Detailverhandlungen der Fachminister. Dabei geht Berlin davon aus, dass es sich kein Staat mehr leisten kann, isoliert dazustehen, wie etwa Polen, das bislang stark auf die Kohlenutzung setzt, oder Indien, das bis dato eine Festlegung auf klare Klimaschutzziele vermieden hat. Von Paris werde deshalb ein “Sog für ambitionierte Klimaziele” ausgehen.Währenddessen betont die Ratingagentur Standard & Poor’s, dass der Klimawandel die negativen Auswirkungen von Naturkatastrophen auf die Ratings von Staaten verstärken könne. Am meisten gefährdet seien die Karibik, Vietnam und Thailand.—– Bericht Seite 2