Beschäftigungswachstum in Deutschland setzt sich fort

Umfrage von Arbeitsagenturen und Ifo-Institut

Beschäftigungswachstum in Deutschland setzt sich fort

ba Frankfurt – Die Aussichten auf dem deutschen Arbeitsmarkt bleiben trotz der im ersten Quartal etwas gedämpft verlaufenen konjunkturellen Entwicklung gut. Dies signalisieren die Frühindikatoren der Bundesagentur für Arbeit (BA), des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) sowie des Ifo-Instituts.So ist die Arbeitskräftenachfrage im Mai wieder auf den im Dezember 2017 erreichten Rekordwert gestiegen. Der Stellenindex der BA (BA-X) notiert nun bei 253 Punkten, nachdem er in den beiden Monaten zuvor bei 251 Zählern gelegen hatte. Am stärksten zugenommen hat laut BA das Stellenangebot in der Informations- und Kommunikationsbranche, gefolgt vom Handel- und Logistiksektor, dem verarbeitenden Gewerbe sowie dem Gesundheits- und Sozialwesen. Die BA begründet die positive Entwicklung neben der weiter sehr guten konjunkturellen Lage mit dem historisch hohen Beschäftigungsstand, der wachsenden Bedeutung von Teilzeitarbeit sowie Engpässen etwa bei Bau- und Pflegeberufen.Ebenfalls wieder zugelegt hat das Ifo-Beschäftigungsbarometer. Nach drei Rückgängen in Folge ist es im Mai um 0,7 auf 104,1 Punkte geklettert. “Die Zahl der Beschäftigten in Deutschland wird daher weiter zunehmen”, kommentierte Ifo-Experte Klaus Wohlrabe den Wert. Als wesentlichen Treiber des Anstiegs nennt er den Dienstleistungssektor, darunter insbesondere die Werbe- sowie die Hotel- und Gastronomie-Branche.”Die Konjunktur hat zwei Gänge zurückgeschaltet, der Arbeitsmarkt schaltet zumindest einen Gang runter”, schließt IAB-Experte Enzo Weber aus dem zweiten Rückgang des IAB-Arbeitsmarktbarometers in Folge. Der Frühindikator des Forschungsinstituts der BA ist im Mai um 0,4 auf 104,1 Punkte gefallen. “Die Arbeitsagenturen erwarten einen weiteren, aber gedämpften, Abbau der Arbeitslosigkeit”, erläutert Weber. Am heutigen Mittwoch legt die BA den Bericht für Mai vor. Ökonomen rechnen mit einem Rückgang der Arbeitslosigkeit um saisonbereinigt 5 000 nach einem Minus von 7 000 im Monat zuvor.Die gute Lage am Arbeitsmarkt hat allerdings auch negative Folgen – so fiel die Zahl der Existenzgründer 2017 um 17 % auf 557 000 Personen, so wenige wie noch nie. “Eine abhängige Beschäftigung auch für den Hinzuverdienst zu finden, ist derzeit so einfach wie nie”, heißt es im KfW-Gründungsmonitor. Einen negativen Einfluss könnte aber auch die 2017 in Kraft getretene Reform des Arbeitnehmerüberlassungsgesetzes gehabt haben. Eine Trendwende ist laut KfW-Chefvolkswirt Jörg Zeuner in diesem Jahr nicht zu erwarten. Erfreulich sei aber, dass sich die strukturelle Qualität der realisierten Gründungen 2017 deutlich verbessert habe.